Zukunftsforscher: Leistungslust junger Menschen ungebrochen

VonC. Peters

2. November 2023

Hamburg (KNA)Die Leistungslust junger Menschen in Deutschland ist nach Erkenntnissen des Zukunftsforschers Horst Opaschowski ungebrochen. Er beruft sich dabei auf eine Umfrage unter bundesweit 1.000 Personen ab 14 Jahren, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Demnach stimmten gut drei Viertel der 14- bis 24-Jährigen der Aussage zu, die junge Generation sei ehrgeizig und leistungsorientiert. Von den Befragten ab 65 Jahren teilten nur 49 Prozent diese Einschätzung. Der Durchschnittswert unter allen Befragten liegt bei 60 Prozent. Opaschowski zufolge ist die Umfrage repräsentativ.

„Die kommende Generation stellt sich darauf ein, in Zukunft nicht mehr so abgesichert und im Wohlstand leben zu können wie ihre Elterngeneration“, erklärte der Zukunftsforscher. Infolgedessen könne sie nicht länger in der passiven Konsumentenrolle verharren, sondern müsse vielmehr durch Fleiß, Leistung und Anstrengung zum Akteur ihres Lebens werden.

Leistungsgesellschaft verändert sich

Damit zeichnet sich laut Opaschowski ein Wandel der Leistungsgesellschaft ab. „Das Leistungsprinzip wird neu gedacht.“ Es bedeute nicht nur, Produktives zu leisten. Dazu gehöre auch, soziale Dienste oder sich Freiheiten zu leisten. „Leistung wird schließlich in allen Lebensbereichen erbracht, im Berufsleben genauso wie im privaten Bereich.“ In der veränderten Leistungsgesellschaft sei ein Gewinn an Zeitwohlstand genauso wichtig wie eine Einkommenserhöhung.

Dass in der Gruppe der Über-65-Jährigen offenbar die Mehrheit Zweifel an der Leistungsfähigkeit junger Menschen hat, kommentierte Opaschowski so: „Als Kriegs-, Nachkriegs- und Wiederaufbaugeneration legt sie offensichtlich hohe, vielleicht zu hohe Leistungsmaßstäbe an die nachkommende Generation.“

Für die Umfrage hatte das Hamburger Opaschowski-Institut für Zukunftsforschung Personen ab 14 Jahren befragt. Sie fand zwischen dem 9. und 15. Oktober statt.

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