Zentralrat beklagt Schweigen der Kulturbranche zu Hamas-Terror

VonC. Peters

19. Oktober 2023

Berlin (KNA)Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat ein „Schweigen aus dem Kultursektor“ zum Terror der Hamas gegen Israel beklagt. Für die Mitglieder der jüdischen Gemeinden bleibe „das Gefühl, ja die Gewissheit, allein zu bleiben, genau dann, wenn Anteilnahme und Identifikation so gebraucht werden“, schrieb Schuster in einem Beitrag der in Berlin erscheinenden Zeitung „Jüdische Allgemeine“ (Donnerstag).

Als die Ukraine angegriffen wurde, seien viele Kulturinstitutionen und Kulturschaffende schnell solidarisch gewesen. „Doch wo bleibt die Solidarität mit Israel?“, fragte Schuster. Es ließen sich „nicht alle aus der Kultur über einen Kamm scheren“, betonte Schuster. Der Deutsche Kulturrat habe sich „klar und deutlich“ geäußert. Dem hätten sich andere Verbände angeschlossen, aber das seien „die Einzelnen“. Schuster fragte weiter: „Wo ist ihr moralischer Impetus, den gerade die Mitglieder dieses Milieus sonst so oft und so überzeugt zeigen?“

Medienberichterstattung über Krankenhaus in Gaza kritisiert

In diesem Zusammenhang kritisierte Schuster auch Teile der Medienberichterstattung zu den israelischen Streitkräften (IDF). Israel und Hamas seien keine Kriegsparteien, die auf einer Ebene stünden. „Wenn die Terrororganisation Hamas den tragischen Treffer eines Krankenhauses der IDF zuschreibt, wobei schnell der begründete Verdacht besteht, dass es sich um eine missglückte Terrorrakete handelte, wie kann diese Meldung vorbehaltlos verbreitet werden?“

Israel sei die einzige Demokratie im Nahen Osten; die israelische Gesellschaft „ein Abbild unserer Freiheit“, betonte Schuster. Dennoch sehe die jüdische Gemeinschaft sich „mit einer Haltung konfrontiert, die bereits Juden in der Vergangenheit schmerzlich erfahren haben“, so Schuster.

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