Wagner-Putsch löst Sorge um russische Nuklearwaffen aus

VonLukas Richter

27. Juni 2023
Die USA verurteilten die russischen Angriffe auf ukrainische Häfen an der Donaumündung, die für den Getreideexport wichtig sind. Kremlchef Wladimir Putin sei die weltweite Ernährungssicherheit egal, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. // Archivbild / by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0. (cropped)Die USA verurteilten die russischen Angriffe auf ukrainische Häfen an der Donaumündung, die für den Getreideexport wichtig sind. Kremlchef Wladimir Putin sei die weltweite Ernährungssicherheit egal, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. // Archivbild / by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0. (cropped)

Nach dem gescheiterten Aufstand von Jewgeni Prigoschin in Russland zeigen sich westliche Nationen besorgt über die Sicherheit der russischen Nuklearwaffenbestände.

Bei Gesprächen unter der Leitung der G7 wurde am Wochenende bereits diskutiert, wie eine mögliche Schwächung von Wladimir Putins Kontrolle über Sicherheits- und Militärkräfte die Stabilität des Landes beeinflussen könnte, so die Financial Times. Auch unter westlichen Geheimdienstanalysten habe der Wagner-Putsch Bedenken hinsichtlich der Stabilität des militärischen Kommandos Russlands und der Sicherheit des umfangreichen Atomwaffenarsenals des Landes ausgelöst.

Am Freitag eroberten die Wagner-Kräfte eine wichtige militärische Einrichtung im Süden Russlands und drangen weiter nach Norden in die Region Woronesch vor, wo sich eine russische Atomwaffenlagerstätte befindet. Der Putsch endete am Samstag, als Prigoschin eine Einigung mit dem Kreml erzielte und den Konvoi etwa 200 Kilometer südlich von Moskau stoppte.

Militär- und Atomexperten sind der Meinung, dass es nur ein geringes Risiko gab, dass Prigoschin oder seine Kräfte versuchen würden, die Waffen in der Basis Woronesch-45 oder anderen Einrichtungen zu erlangen. Dennoch verdeutlicht der kurzlebige Aufstand gegen die Regierung von Russlands Präsident Wladimir Putin die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und dem Schutz von Russlands Atomwaffen, so das Time Magazine.

Der Verlust einer einzelnen russischen Atomwaffe an eine terroristische Organisation, einen Schurkenstaat oder einen anderen böswilligen Akteur wäre ein Alptraum, schreibt das Politmagazin.

Auch die mögliche Reaktion von Putin und seiner Regierung bereitet manchen Kopfzerbrechen. Der britische Telegraph vermutet, dass Putin nach dem Wagner-Aufstand jetzt wisse, dass sein politischer Status ein Ende haben werde. Dies könne ihn dazu verleiten, den Krieg in der Ukraine eskalieren zu lassen. Das bedeute, dass er taktische Atomwaffen gegen die Ukraine einsetzen könnte.

„Natürlich ist es besorgniserregend, wenn wir es mit einer Großmacht zu tun haben, insbesondere mit einer Großmacht, die über Atomwaffen verfügt“, sagte Außenminister Antony Blinken am Sonntag gegenüber dem US-Sender CBS. „Wir haben keine Veränderungen in Russlands nuklearer Haltung gesehen. Bei uns hat es keine Veränderungen gegeben, aber das ist etwas, das wir sehr, sehr sorgfältig beobachten werden.“

Chris Murphy, ein demokratischer Politiker im Ausschuss für Außenbeziehungen des US-Senats, sagte gegenüber der Financial Times: „Man möchte keine politische oder militärische Chaossituation in einem Land haben, das über ein riesiges Atomwaffenarsenal verfügt.“

Archivbild: „File:Vladimir Putin, Sergei Lavrov and Sergei Shoigu (2019-02-02) 06.jpg“ by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0. (cropped)

Advertisement