Vogel des Jahres 2024 gewählt

VonC. Peters

5. Oktober 2023

Berlin/Hilpoltstein (KNA)Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024. Das teilten am Donnerstag der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Berlin und der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Hilpoltstein mit. An der öffentlichen Wahl beteiligten sich demnach rund 120.000 Menschen. Fachleute hatten fünf Arten vorsortiert: neben dem Sieger (33.289 Stimmen) den Steinkauz (27.404), das Rebhuhn (25.837), die Rauchschwalbe (23.239) und den Wespenbussard (10.152).

Beim Kiebitz handelt es sich um einen etwa taubengroßen Wiesenvogel von unverkennbarer Gestalt. Das Tier ist schwarz-weiß gefärbt, wobei seine dunklen Gefiederpartien metallisch glänzen – mal grünlich, mal violett. Auffällig erscheint zudem die sogenannte Holle auf dem Kopf, ein Büschel abstehender Federn. Ebenso markant ist der namensgebende Ruf der Art: „Kiewitt, kiewitt“. Ein weiteres Kennzeichen sind die spektakulären Balzflüge: Das Tier dreht Schleifen über dem Revier, stürzt sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden und schreit dabei.

Kiebitz kann älter als 25 Jahre werden

Der Kiebitz löst als Vogel des Jahres das Braunkehlchen ab und hat den Titel nach 1996 schon zum zweiten Mal. Gut möglich, dass einzelne Tiere von damals heute noch leben. Denn Kiebitze können mehr als 25 Jahre alt werden. Das Tier steht in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und gilt als stark bedroht. Bundesweit leben grob geschätzt noch 55.000 Brutpaare, Tendenz massiv fallend.

Dabei war der Kiebitz hierzulande einst ein Allerweltstier. Doch dem LBV zufolge verliert er seit Jahrzehnten an Lebensraum: „Als Wiesenbrüter braucht er feuchte Wiesen und Weiden, Moore und Sümpfe. Durch die Klimakrise wird es jedoch immer trockener.“ Zudem würden Feuchtgebiete trockengelegt, in Äcker umgewandelt oder zu intensiv bewirtschaftet. Dadurch gingen Brutmöglichkeiten verloren. Nach Nabu-Angaben steht der Kiebitz damit „stellvertretend für viele andere Arten, die auf eine extensive Grünlandbewirtschaftung angewiesen sind und daher starken Bestandsrückgängen unterliegen“.

Die Wahl zum Vogel des Jahres war 1971 die erste ihrer Art. Inzwischen hat die Aktion vom Baum bis zum Höhlentier des Jahres viele Nachahmer gefunden. Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit für bedrohte Arten und Lebensräume zu wecken.

Advertisement