Verteidigungspolitiker warnt: „Nur sehr geringe Zahl“ an einsatzfähigen Leopard-Panzern in Ukraine

VonLukas Richter

2. Januar 2024

Aufgrund des Ersatzteilmangels und Schäden durch Reparaturversuche der Ukrainer sind nur noch wenige der aus Deutschland gelieferten modernen Kampfpanzer Leopard 2A6 im Kampf gegen Russland. Sebastian Schäfer, Haushaltsexperte der Grünen, drängt auf schnellere Maßnahmen, um diese Panzer wieder einsatzbereit zu machen.

Schäfer, zuständig für den Verteidigungsetat, besuchte gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius vor Weihnachten die Reparaturwerkstatt der Industrie („Hub“) in Litauen.

In einem Schreiben an die beteiligten Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) äußert er seine Besorgnis: „Leider ist festzustellen, dass nur noch eine sehr geringe Zahl der gelieferten Kampfpanzer von der Ukraine eingesetzt werden kann.“ Das Schreiben liegt der dpa vor. Die Bundesregierung hatte im März 18 Leopard-2-Panzer an die Ukraine übergeben, um sie im Kampf gegen Russland zu unterstützen.

Die Panzer wurden nicht nur durch Gefechte beschädigt, sondern weisen auch erheblichen technischen Verschleiß auf. Schäfer betont, dass die Instandsetzung der Systeme „sehr lange“ dauert, „da nach Auskunft im Hub u. a. ein Mangel an geeigneten Ersatzteilen besteht.“

Er weist auch auf Schäden hin, die durch Reparaturversuche der ukrainischen Armee entstehen: „Es ist zu prüfen, inwiefern dies durch eine bessere Schulung der Mechaniker oder durch die Bereitstellung von Anleitungen verhindert werden kann.“

„Die Situation in der Ukraine ist sehr schwierig“, äußerte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Schäfer weist darauf hin, dass trotz der bedeutenden Unterstützung Deutschlands für die Ukraine, diese im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung Deutschlands noch unzureichend ist. Er warnt davor, dass die Unterstützung aus den Vereinigten Staaten möglicherweise nachlassen könnte.

In diesem Kontext fordert Schäfer eine signifikante Steigerung der deutschen Hilfsleistungen. Besonders hebt er die Notwendigkeit hervor, „endlich auch die Lieferung von weitreichenden Taurus-Marschflugkörpern aus Beständen der Bundeswehr“ zu realisieren. Sein Ziel ist es, die Ukraine in eine stärkere Position gegenüber den Truppen Putins zu bringen.

Mit Material der dpa.

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