Verbraucherschützer: Glyphosat schädigt Böden und Grundwasser

VonC. Peters

5. Oktober 2023

Verden/Berlin (KNA)Kurz vor einer möglichen Zulassungsverlängerung für Glyphosat drängen zivilgesellschaftliche Organisationen erneut auf ein Verbot des Unkrautvernichters. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) müsse in Brüssel gegen eine geplante EU-weite Laufzeitverlängerung von zehn Jahren stimmen, hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung der Verbraucherorganisation foodwatch und des Vereins Campact. Das Herbizid trage zum Verlust der biologischen Vielfalt bei, schädige den Boden und belaste das Grundwasser.

Einen entsprechenden Online-Appell beider Organisationen haben den Angaben zufolge bislang über 300.000 Menschen unterzeichnet (Stand Donnerstag). „Um Verbraucher:innen zu schützen und unsere Ernährung zu sichern, brauchen wir dringend einen kompletten Ausstieg aus der Pestizid-Landwirtschaft – ein Glyphosat-Verbot wäre ein bedeutsamer Schritt“, erklärte Annemarie Botzki von foodwatch. Dabei sei der Unkrautvernichter „nur die Spitze des Eisbergs einer fatalen Pestizid-Abhängigkeit der EU-Landwirtschaft“.

Umstrittener Unkrautvernichter

Glyphosat zählt zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Unkrautvernichtern. Der Wirkstoff steht im Verdacht, auch krebserregend zu sein. Vor zwei Wochen hatte die EU-Kommission einen Vorschlag für eine Zulassungsverlängerung des Herbizids um weitere zehn Jahre vorgelegt; die aktuelle Zulassung läuft im Dezember aus. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hatte den Wirkstoff zuvor als unkritisch eingestuft. Der Vorschlag soll nun kommende Woche den 27 EU-Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt werden.

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