UN-Bericht: 20.000 Kinder fliehen täglich vor Extremwetter

VonC. Peters

6. Oktober 2023

New York/Köln (KNA)Naturkatastrophen und Extremwetter zwingen laut Unicef derzeit täglich rund 20.000 Kinder zur Flucht. Bei der aktuellen Entwicklung des Klimawandels würden in den kommenden 30 Jahren über 100 Millionen Kinder und Jugendliche allein durch derartige Wetterkatastrophen zu Vertriebenen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht des UN-Kinderhilfswerks.

Erstmalig werde mit dem Bericht „Children Displaced in a Changing Climate“ die weltweite Zahl der jungen Menschen ermittelt, die auf Grund von Naturkatastrophen innerhalb ihres Landes vertrieben wurden, erklärte Unicef. Demnach mussten in den sechs Jahren zwischen 2016 und 2021 über 43 Millionen Kinder und Jugendliche in 44 Ländern der Erde ihr Zuhause wegen Überschwemmungen, Dürren oder Waldbränden verlassen.

Überschwemmungen, Stürme, Dürren und Waldbrände

Überschwemmungen und Stürme waren dabei für 95 Prozent (40,9 Millionen) der Fälle verantwortlich, wie es hieß. Mehr als 1,3 Millionen Kinder seien wegen Dürren innerhalb ihres Landes vertrieben worden, rund 810.000 Kinder aufgrund von Waldbränden, hier vor allem in Kanada, Israel und den USA. In absoluten Zahlen gemessen gehören laut Angaben China und die Philippinen zu den Ländern, in denen die meisten Kinder innerhalb ihres Landes vertrieben wurden, relativ zur Gesamtbevölkerung waren Kinder in kleinen Inselstaaten wie Dominica und Vanuatu sowie in Somalia und im Südsudan am schwersten betroffen.

Die Flucht sei für Kinder immer „eine sehr erschütternde Erfahrung“, betonte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „So wie die Auswirkungen des Klimawandels immer größere Ausmaße annehmen, werden auch klimabedingte Fluchtbewegungen zunehmen.“ Es brauche mehr Schutz für Kinder in ihren Heimatorten sowie mehr Unterstützung für die, die fliehen mussten.

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