Thema Abtreibung bald Prüfungsstoff für angehende Mediziner

VonC. Peters

19. September 2023

Berlin (KNA)Das Durchführen von Abtreibungen soll verbindlicher Bestandteil des Medizinstudiums werden. Das erklärte die Bundesregierung in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Dort heißt es, dass mit der derzeit laufenden Reform der Approbationsordnung für Ärzte der sogenannte Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM) verbindlich für Medizinstudierende werden solle.

Der NKLM enthält den Angaben zufolge Lernziele, die Handlungs- und Begründungswissen zum medikamentösen und operativen Schwangerschaftsabbruch beschreiben. Der Entwurf zur Reform der Approbationsordnung für Ärzte sehe überdies vor, dass medizinische, rechtliche und ethische Aspekte des Schwangerschaftsabbruchs Gegenstand des klinischen Prüfungsstoffs in allen drei Abschnitten der ärztlichen Prüfung sein könnten.

Weiter heißt es in der Antwort, das Bundesfamilienministerium habe inzwischen einen Referentenentwurf vorgelegt, um sogenannte Gehsteigbelästigungen zu verhindern. Die Ressortabstimmung sei bereits eingeleitet. In vielen Orten demonstrieren Abtreibungsgegner vor Schwangerenberatungsstellen oder Praxen, die Abtreibungen durchführen. Oft bleibt es nicht bei stillen Protesten. Ärzte oder Schwangere werden schon mal angesprochen oder auch beschimpft.

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