Tagesschau-Sprecherin Daubner von Lachkrampf geschüttelt

VonC. Peters

27. September 2023

Bonn (KNA)Es gibt Momente, da ist Lachen einfach unangemessen. Auf einer Beerdigung beispielsweise, beim Referat oder mitten in einer Live-Sendung. Susanne Daubner ist Letzteres am Mittwoch passiert. Die ARD-Nachrichtenfrau, die normalerweise selbst erschütternde Nachrichten mit stoischem Gesichtsausdruck und vollkommen neutral verlesen kann, bekam während der 7.00-Uhr-Nachrichten im Morgenmagazin von ARD und ZDF einen Lachkrampf und konnte sich kaum wieder einkriegen.

Eigentlich wollte die 62-Jährige eine trockene Nachricht zum Chemiegipfel im Kanzleramt verlesen. Doch dann löste eine launige Anmoderation von Moderator Sven Lorig zum Rugby-Spiel bei ihr einen Lachflash aus. Das warf die Sprecherin offenbar so aus der Bahn, dass sie bei der Präsentation der Nachrichten immer wieder absetzen und sich die Tränen aus den Augen wischen musste.

„Och, Mann!“

Schon ihre Begrüßungsworte an das Publikum wurden von mehreren Lachern unterbrochen. „Och, Mann!“ – Mehrfach entschuldigte sich die 62-Jährige bei den Zuschauern. Im Anschluss fragte Moderator Lorig: „Susanne, hab“ ich dich rausgebracht? Das tut mir leid. (…) War ich schuld?“ Dabei formte er ein Herz mit seinen Händen und zeigte es in die Kamera.

Die Lachattacke löste in den sozialen Netzwerken zahlreiche Reaktionen aus. „Daubner will künftig auf der Arbeit weniger kiffen“, hieß es beispielsweise. „Vielen Dank für die gute Laune, Susanne Daubner“ schrieb Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt.

Auch Berghoff hatte Lachanfall

Daubner ist nicht die erste Nachrichten-Sprecherin, der das passiert. 1988 bekam Sprecherin Dagmar Berghoff live in der „Tagesschau“ einen Lachanfall. Berghoff wollte berichten, dass Tennis-Ass Boris Becker das WCT-Turnier in Dallas, die inoffizielle Tennis-Weltmeisterschaft, gewonnen hatte. Dabei verhaspelte sie sich im ersten Satz. Statt „WCT“ sagte sie zunächst „WC“, um dann das „T-Turnier“ hinterher zu schieben. Danach gelang es ihr nicht, ihr Lachen zu unterdrücken. Begleitet von Glucksen und einem „Entschuldigung“ bekamen Millionen von Fernsehzuschauern die Lottozahlen verlesen.

Der Lachforscher Rainer Stollmann sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), es gebe keine sichere Methode, um solche Lachanfälle zu unterbinden. „Lachen hat etwas Eruptives, Krampfhaftes. Lachen ist wie ein epileptischer Anfall, der Spaß macht.“ Man könne sich dann vielleicht kneifen oder versuchen, ein Pokergesicht zu machen. Oder an den Himmel gucken, sich ablenken. Das Beste sei: einfach weiterlachen.

Körper durchbricht Seriösität

Stollmann verwies darauf, dass sich solche Lachattacken oft dann ereigneten, wenn man nach außen besonders seriös wirken müsse. Der Körper durchbreche dann die dünne Schicht der Seriösität und mache sich Luft. Das Zwerchfell spiele verrückt und bringe die ganze Hierarchie durcheinander. Er selber, so Stollmann, sei katholisch erzogen worden und erinnere sich an mehrere solcher Situationen im Gottesdienst. „Man durfte ja nicht lachen in der Kirche. Und wenn dann irgendein Quatsch passierte, kriegte man sich nicht mehr ein.“

Advertisement