Präsident Wladimir Putin versucht den Anführer der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, als korrupt und Lügner darzustellen. Das Institute for the Study of War (ISW) aus Washington vermutet, damit solle Prigoschins Ruf zerstört werden.
Putin deutete in einer Rede an, dass Prigoschin über die Unabhängigkeit der Wagner Group vom Kreml gelogen habe und dass der Kreml die Wagner-Armee vollständig finanziert und versorgt habe. Putin behauptete, dass Prigoschin 80 Milliarden Rubel (ca. 850 Millionen Euro) erhalten habe und dass der Kreml untersuchen werde, ob dessen Firma Geld veruntreut habe.
Diese Andeutungen könnten laut ISW darauf hindeuten, dass der Kreml Prigoschins Vermögen aufgrund von Korruptionsvorwürfen beschlagnahmen wolle.
„Putin hat wahrscheinlich entschieden, dass er Prigoschin zu diesem Zeitpunkt nicht direkt beseitigen kann, ohne ihn zum Märtyrer zu machen. Prigoschin hat immer noch einige Unterstützung in der russischen Gesellschaft und bei den regulären russischen Streitkräften, und der Kreml wird sicherstellen müssen, dass diese Gruppen von Prigoschin enttäuscht werden, um ihm effektiv seine Popularität in Russland zu entziehen“, so das ISW.
Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist nach seinem bewaffneten Aufstand gegen die Militärführung in Moskau vor kurzem in Belarus angekommen, berichtet die dpa.