Ein russischer Pilot hat am 29. September des vergangenen Jahres über dem Schwarzen Meer versucht, ein Überwachungsflugzeug der britischen Royal Air Force (RAF) abzuschießen, weil er fälschlicherweise glaubte, die Erlaubnis dafür zu haben. Dies berichtet die BBC.
Der Pilot des SU-27 Kampfflugzeugs feuerte zwei Raketen auf das RAF RC-135 Rivet Joint Überwachungsflugzeug ab, wobei die erste die britische Maschine verfehlte, anstatt wie von Russland damals behauptet, eine Fehlfunktion aufgetreten sei.
Zur selben Zeit bestätigte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace den Vorfall vor dem Parlament. Er berichtete, dass zwei russische Jets „rücksichtslos“ auf nur 4,5 Metern Entfernung zum RAF-Flugzeug mit einer Besatzung von bis zu 30 Personen geflogen seien und dass einer „eine Rakete in die Nähe abgefeuert“ habe.
Der russische Verteidigungsminister Sergei Shoigu gab die Schuld einer „technischen Fehlfunktion“. Die britische Regierung akzeptierte diese Erklärung und schloss den Vorfall ab.
Doch nun haben drei hochrangige Mitarbeiter westlicher Streitkräfte der BBC mitgeteilt, dass abgefangene russische Kommunikation zeigt, dass einer der russischen Piloten glaubte, die Erlaubnis zum Abschuss des britischen Flugzeug zu haben.
Dies geschah, nachdem er eine mehrdeutige Anweisung von einer russischen Bodenstation erhalten hatte, so die Quellen. Sein Kollege habe den Fehler sofort erkannt und geflucht, nachdem die Rakete abgefeuert worden war. Die Rivet Joint ist ausgestattet, den Funkverkehr feindlicher Flugzeuge abzuhören und konnte so die Kommunikation zwischen den Russen mitverfolgen.
Beitragsbild: Rivet Joint der RAF / Archivbild /“Boeing RC-135W Rivet Joint – Royal Air Force – ZZ664″ by lynothehammer1978 is licensed under CC BY 2.0.