Ramelow und Weise im Einsatz gegen Osterstreiks bei Lufthansa

VonMyriam Nollte

19. März 2024

Inmitten des Tarifkonflikts beim Lufthansa-Bodenpersonal übernehmen Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und der ehemalige Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, wichtige Rollen als Schlichter. Die Gewerkschaft Verdi wählte Ramelow aus, während Lufthansa sich für Weise entschied, wie beide Parteien am Montagabend bekanntgaben. Der Schlichtungsprozess, der in Berlin und Frankfurt angekündigt wurde, ist für den Zeitraum vom 25. bis spätestens 28. März angesetzt.

Ziel: Streiks vermeiden, Frieden sichern

Diese Initiative folgt auf die Einigung zwischen Verdi und Lufthansa, eine Schlichtung für die rund 25.000 Bodenmitarbeiter zu suchen, um mögliche Streiks rund um die Osterfeiertage zu verhindern. Während der Schlichtung gilt eine Friedenspflicht. Marvin Reschinsky, Verdi-Verhandlungsführer, machte allerdings klar: „Sollte die Schlichtung jedoch kein Ergebnis bringen, dem die Beschäftigten zustimmen können, ist davon auszugehen, dass es zu Erzwingungsstreiks kommen wird.“ Die Vorbereitungen für eine mögliche Urabstimmung dazu starten bereits am Dienstag.

Umstrittene Lohnforderungen

Der Kern des Konflikts liegt in den Lohnforderungen: Verdi verlangt für das Bodenpersonal 12,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Lufthansa bietet hingegen 10 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 28 Monaten an. Eine Einigung scheint jedoch bei einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro möglich. Zuvor hatte ein von Verdi initiierter Warnstreik bereits zu zahlreichen Flugausfällen geführt.

Erfahrung als Schlüssel zur Lösung

Ramelow und Weise bringen beide umfassende Erfahrungen in der Schlichtung von Tarifkonflikten mit. Ramelow war in den Jahren 2015 und 2017 bereits erfolgreich in der Schlichtung von Auseinandersetzungen mit der Lokführergewerkschaft GDL bei der Bahn tätig. Weise wiederum hatte bei der Lösung des Konflikts zwischen Lufthansa und der Kabinengewerkschaft Ufo in den Jahren 2019/2020 eine zentrale Rolle gespielt.

Quellen: Mit Material der dpa.

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