Putin traf Prigoschin nach Aufstand: Die neueste Wendung in der Wagner-Saga

VonLukas Richter

11. Juli 2023
Jewgeni Prigoschin, Gründer der Söldner-Armee Wagner, wurde am Donnerstag zum ersten Mal seit seiner bewaffneten Rebellion gegen das russische Militär wieder in Russland gesehen. Prigoschin wurde in St. Petersburg gesichtet, wo er sich während des Russland-Afrika-Gipfels mit einem Delegierten der Zentralafrikanischen Republik traf, meldet CNN in Berufung auf Angehörige der Wagner-Truppen. Wagner ist seit einigen Jahren in der Zentralafrikanischen Republik aktiv, so CNN. Der Nachrichtensender konnte anhand des Fotos das Treffen im Trezzini Palace Hotel in St. Petersburg ermitteln. Laut russischen Medien hat der Wagner-Gründer dort ein Büro. Das Hotel war eines der Gebäude, die von den russischen Behörden am 6. Juli nach der Rebellion durchsucht wurden. Archivbild: "Vladimir Putin tours Yevgeny Prigozhin's Concord food catering factory 11 (cropped)" by Government of the Russian Federation is licensed under CC BY 3.0. Jewgeni Prigoschin, Gründer der Söldner-Armee Wagner, wurde am Donnerstag zum ersten Mal seit seiner bewaffneten Rebellion gegen das russische Militär wieder in Russland gesehen. Prigoschin wurde in St. Petersburg gesichtet, wo er sich während des Russland-Afrika-Gipfels mit einem Delegierten der Zentralafrikanischen Republik traf, so CNN in Berufung auf Angehörige der Wagner-Truppen. Wagner ist seit einigen Jahren in der Zentralafrikanischen Republik aktiv, so CNN. Der Nachrichtensender konnte anhand des Fotos das Treffen im Trezzini Palace Hotel in St. Petersburg ermitteln. Laut russischen Medien hat der Wagner-Gründer dort ein Büro. Das Hotel war eines der Gebäude, die von den russischen Behörden am 6. Juli nach der Rebellion durchsucht wurden. Archivbild: "Vladimir Putin tours Yevgeny Prigozhin's Concord food catering factory 11 (cropped)" by Government of the Russian Federation is licensed under CC BY 3.0.

Der Kreml gab bekannt, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Anführer der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, nach deren gescheiterten Aufstand letzten Monat getroffen hat. Prigoschin war einer von 35 Wagner-Kommandeuren, die zu dem Treffen in Moskau eingeladen wurden, so der Sprecher des Kremls, Dmitry Peskov, berichtet die BBC.

Präsident Putin habe eine „Bewertung“ des Kriegseinsatzes in der Ukraine und des Aufstands abgegeben, so Peskov. Der Aufstand, der am 23. Juni begann, dauerte lediglich einen Tag.

Im Rahmen einer Vereinbarung zur Beendigung des Aufstands wurden die Anklagen gegen Prigoschin fallengelassen und ihm ein Umzug nach Belarus angeboten.

Es hatte einen öffentlichen Schlagabtausch zwischen Wagner und dem russischen Verteidigungsministerium über das Vorgehen im Krieg gegeben. Prigoschin hatte das Ministerium wiederholt beschuldigt, seine Gruppe nicht mit Munition zu versorgen.

Am Montag erklärte Peskov jedoch, dass der Wagner-Chef zu den Kommandeuren gehörte, die fünf Tage nach dem Ende des Aufstands in den Kreml eingeladen wurden.

„Der Präsident hat eine Bewertung des Vorgehens der Firma an der Front abgegeben“, wird Peskov von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert. „Er hat auch die Ereignisse vom 24. Juni bewertet. Putin hat den Kommandeuren zugehört und Varianten für ihre zukünftige Beschäftigung und ihren künftigen Einsatz im Kampf vorgeschlagen.“

Laut dem Sprecher soll Prigoschin Putin mitgeteilt haben, dass Wagner ihn bedingungslos unterstütze.

Der aktuelle Aufenthaltsort des Wagner-Chefs ist unklar.

Experten des Institute for the Study of War (ISW) äußerten die Ansicht, dass die Neuorganisation der Wagner-Armee und ihre Verlegung nach Belarus noch bis zum Herbst unklar bleiben könnten. Ebenso bleiben die genauen Vereinbarungen zwischen Putin und seinem ehemaligen Vertrauten Prigoschin sowie weitere Auswirkungen des Wagner-Aufstands weiterhin unklar.

Archivbild: „Vladimir Putin tours Yevgeny Prigozhin’s Concord food catering factory 11 (cropped)“ by Government of the Russian Federation is licensed under CC BY 3.0.

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