In einem Interview verspottete der russische Präsident Wladimir Putin europäische Politiker und deren vermeintliche Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten.
Nur wenige Tage nach dem NATO-Gipfel in Vilnius machte er in seiner wöchentlichen Sendung „Moskau. Kreml. Putin.“ auf dem russischen Staatssender Rossiya TV 1 düstere Witze. Präsident Putin sagte laut Agentur TASS über europäische Politiker: „Manchmal sieht es so aus, als würden sie alles tun, was ihnen aus Übersee gesagt wird.“
Putin fuhr sarkastisch fort: „Wenn ihnen morgen gesagt wird: ‚Wir haben beschlossen, euch alle aufzuhängen!‘, werden sie nur eine Frage stellen (…): ‚Können wir dies mit Hilfe heimischer Seile tun?'“
Die NATO-Konferenz in Vilnius brachte bedeutende Weichenstellungen für die Zukunft des transatlantischen Verteidigungsbündnisses hervor. Neben der Ankündigung des Beitritts Schwedens und des bereits vollzogenen Beitritts Finnlands einigten sich die Mitgliedstaaten auch auf eine robustere Verteidigungshaltung und eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Zudem wurde der Ukraine eine künftige Mitgliedschaft in Aussicht gestellt, sofern die Bedingungen dafür geschaffen würden.
Im März präsentierte Russland eine neue Sicherheitsdoktrin, die den Westen als „existenzielle“ Bedrohung betrachtet und darauf abzielt, die Dominanz der USA und anderer Staaten abzubauen. Die Doktrin bezeichnet die USA als größte Quelle von Risiken für die Sicherheit Russlands und des Weltfriedens. Auch Deutschland wurde auf die Liste „unfreundlicher Länder“ gesetzt.
Archivbild: „File:Vladimir Putin, Sergei Lavrov and Sergei Shoigu (2019-02-02) 06.jpg“ by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0. (cropped)