Wagner-Gruppen-Kommandeur Jewgeni Prigoschin ist laut Expertenmeinung „so gut wie tot“. Das ist die Einschätzung von Ian Bremmer, dem Chef der politischen Unternehmensberatung Eurasia Group.
Bremmer sagte in einem TV-Interview, es sei offensichtlich, dass Prigoschin aufgrund seines versuchten Putsches hingerichtet werde. Dies, obwohl der Kreml öffentlich versichert habe, dass Putin seinen ehemaligen Verbündeten begnadigt und ins Exil nach Belarus geschickt habe.
„Prigoschin ist sozusagen zu diesem Zeitpunkt so gut wie tot [„a dead man walking“, Anm. d. Red.]“, sagte Bremmer gegenüber CNBC’s „Squawk Box Asia“. „Ich wäre sehr überrascht, wenn er in ein paar Monaten noch am Leben ist.“
„Bisher hat Putin Menschen für weitaus weniger als das, was Prigoschin ihm angetan hat, eingesperrt und ermordet“, so Bremmer. „Es ist für mich unvorstellbar, dass Putin ihm erlauben wird, länger zu leben als unbedingt nötig.“
Noch drastischer formulierte es der pensionierte russische General und derzeitige Duma-Abgeordnete Andrej Guruljow. Er sagte laut Associated Press, Prigoschin und seine rechte Hand, Dmitri Utkin, verdienten „eine Kugel in den Kopf“.
Putin selbst hatte am Samstag angekündigt, die Drahtzieher des Aufstandes bekämen ihre „unausweichlichen Bestrafung“.
Die bewaffnete Rebellion von Prigoschin, einem ehemaligen Verbündeten Putins und Gründer der Söldnerarmee Wagner, könnte die größte Bedrohung für Putins Macht seit seinem Amtsantritt vor 23 Jahren gewesen sein.
Hintergrund: Das ist Jewgeni Prigoschin
Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist mittlerweile nach seinem bewaffneten Aufstand gegen die Militärführung in Moskau in Belarus angekommen, berichtet die dpa.
„Ja, wirklich, er ist heute in Belarus“, sagte Machthaber Alexander Lukaschenko am Dienstag in Minsk der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden.
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