Berlin (KNA)Die Philosophin Eva von Redecker verbringt ihre Freizeit gerne in heimischen Gefilden. Sie erlebe eine Form von Freiheit, wenn sie sich an vermeintlichen Kleinigkeiten erfreue, sagte von Redecker in einem Interview des Berliner „Tagesspiegel“ (Freitag). Das könne darin bestehen, dass der Grünkohl auch im zweiten Jahr noch weiter trage oder dass die Schwalben im Frühjahr zurückkämen. Von Redecker bezeichnet das als „Bleibefreiheit“. Der Antrieb, etwas zu bewegen, sei gut. Aus innerer Unruhe könnten viele gute Handlungsimpulse folgen, aber nicht unbedingt ein Leben im Privatjet.
Zugleich könne es eine solche „Bleibefreiheit“ nur geben, wenn es grundsätzlich auch die Freiheit gebe zu reisen. Reisen bedeute aber nicht unbedingt, die Welt zu entdecken. „Nicht in einer Zeit, in der viele Innenstädte sich in gleichförmige Shoppingmalls verwandelt haben und in den Ländern um das Mittelmeer Waldbrände wüten“, so von Redecker. Zudem nehme man sich selbst und seine Probleme bei solchen Reisen immer mit. Sie rät dazu, die eigene Wahrnehmung zu intensivieren, „um die Welt wirklich zu entdecken“.