Orbán: NATO-Truppen in Ukraine könnten Weltkrieg auslösen

VonLukas Richter

22. März 2024
Viktor Orbán / Archivbild/ by epp.eu is licensed under CC BY 2.0. (B1)Viktor Orbán / Archivbild/ by epp.eu is licensed under CC BY 2.0. (B2)

Laut dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán erwägen mehrere westliche Länder weiterhin die „undenkbare“ Möglichkeit, Truppen in die Ukraine zu entsenden, was einen dritten Weltkrieg auslösen könnte. Ursprünglich wurden nur Munitionen geliefert, dann kamen Panzer hinzu und jetzt werde sogar der Einsatz von Bodentruppen in Betracht gezogen, sagte der Regierungschef laut russischer Staatsagentur TASS.

„Was vor zwei Monaten noch absurd und undenkbar schien, ist jetzt Realität geworden; das ist das, was sie als Kriegsspirale bezeichnen“, sagte Orbán demnach im Radiosender Kossuth. Er warnte davor, dass, „wenn ein NATO-Land militärische Operationen gegen Russland durchführt, dies den Beginn des Dritten Weltkriegs bedeuten wird“.

Orbán betonte, dass er die Idee der Entsendung westlicher Truppen nach Ukraine als schockierend empfinde, aber Brüssel werde immer noch von „der Logik des Krieges“ geleitet. „Ich habe das Gefühl, in einer anderen Galaxie gelandet zu sein“, so Orbán in einem Radioprogramm, das aus der belgischen Hauptstadt gesendet wird. Dort findet derzeit der EU-Gipfel statt.

Orbán betonte die Notwendigkeit, „die militärische Spirale“ zu stoppen, um zu verhindern, dass der Konflikt in der Ukraine eskaliert. „Ungarn befindet sich nicht im Krieg mit Russland“, sagte Orbán. „Auf die eine oder andere Weise müssen wir eine Kehrtwende machen. Glücklicherweise vertritt unsere Regierung eine besonnene Position, und wir sprechen über einen Waffenstillstand und Friedensgespräche“, sagte der ungarische Ministerpräsident.

Orbán hat sich im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine schon mehrmals an die Seite Putins gestellt. Zuletzt hatte er als einziger EU-Staatschef dem russischen Anführer zur sogenannten Wiederwahl gratuliert. Der Rechtspopulist hatte auch die respektvolle Zusammenarbeit Ungarns und Russlands gelobt.

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