Nur noch eine Million Sozialwohnungen in Deutschland

VonC. Peters

25. September 2023

Berlin (KNA) In Deutschland gibt es nach Angaben der Bundesregierung nur noch rund 1,09 Millionen Sozialmietwohnungen. Dieser Stand zum Jahresende 2022 geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die am Montag in Berlin veröffentlicht wurde.

Den Angaben zufolge ist die Zahl seit Ende der 1980er Jahre stark zurückgegangen. Damals gab es demnach alleine in der früheren Bundesrepublik noch knapp vier Millionen Sozialmietwohnungen. 2010 waren es noch etwa 1,66 Millionen; 2020 nur noch 1,13 Millionen.

Als Grund benennt die Bundesregierung die auslaufende Sozialbindung von Wohnungen. Nach einer Bindungszeit können sozial geförderte Wohnungen nach 15 bis maximal 40 Jahren auf dem freien Markt vermietet oder verkauft werden. Da derzeit mehr Wohnungen aus dieser Frist herausfallen als neue Sozialwohnungen gebaut werden, reduziert sich die Zahl der Sozialmietwohnungen.

Angespannte Situation am Wohnungsmarkt

Bei einem Baugipfel im Kanzleramt wollen Regierung und Verbände am Montag in Berlin die insgesamt angespannte Situation am Wohnungsmarkt erörtern. Dabei soll es auch um sozialen Wohnbau und „Junges Wohnen“ für Studierende und Auszubildende gehen, kündigte eine Sprecherin des Bundesbauministeriums an.

Ministerin Klara Geywitz (SPD) plante, jährlich etwa 400.000 neue Wohnungen zu bauen, davon etwa 100.000 Sozialwohnungen. Durch den Rohstoffmangel, gestiegene Preise und Zinsen liegen die tatsächlichen Zahlen deutlich darunter. Gleichzeitig verwies die Ministeriumssprecherin darauf, dass insgesamt bereits etwa 900.000 Genehmigungen für Wohnungsbauten erteilt worden seien.

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