Russlands Ex-Präsident Medwedew: „Nukleare Apokalypse sehr wahrscheinlich“

VonLukas Richter

4. Juli 2023
Die von Medwedew unter Berufung auf Militärangaben genannte Zahl ist damit etwa doppelt so hoch wie die vom Mai, als er von 117.000 Freiwilligen und Zeitsoldaten gesprochen hatte. Nach Darstellung Medwedews sind in den vergangenen Monaten zahlreiche organisatorische, wirtschaftliche und soziale Schritte eingeleitet worden, um mehr Freiwillige anzuziehen. Die Kriegsdienstleistenden und ihre Familien würden auch besser sozial abgesichert, sagte er. // Archivbild // by kremlin.ru is licensed under CC BY 4.0. (cropped)Die von Medwedew unter Berufung auf Militärangaben genannte Zahl ist damit etwa doppelt so hoch wie die vom Mai, als er von 117.000 Freiwilligen und Zeitsoldaten gesprochen hatte. Nach Darstellung Medwedews sind in den vergangenen Monaten zahlreiche organisatorische, wirtschaftliche und soziale Schritte eingeleitet worden, um mehr Freiwillige anzuziehen. Die Kriegsdienstleistenden und ihre Familien würden auch besser sozial abgesichert, sagte er. // Archivbild // by kremlin.ru is licensed under CC BY 4.0. (cropped)

„Eine nukleare Apokalypse ist nicht nur möglich, sondern auch sehr wahrscheinlich.“ Mit dieser Einschätzungen meldet sich Dmitri Medwedew, ehemaliger Präsident Russlands, in einem Beitrag für die russische Zeitung Rossijskaja Gaseta und auf Telegram zurück.

Laut Medwedew gibt es mindestens zwei Gründe, die diese pessimistische Einschätzung stützen. Zum einen befinde sich die Welt in einer Konfrontation, die schlimmer sei als während der Kubakrise. Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrat behauptet, dass die Gegner seines Landes den Entschluss gefasst hätten, die größte Atommacht, Russland, zu besiegen. „Sie sind zweifellos komplette Idioten“, so Medwedew.

Zum anderen wurden bereits Atomwaffen eingesetzt, es gebe kein Tabu mehr, so der Putin-Intimus.

Der politische Hardliner Medwedew wirft in dem Artikel erneut „dem Westen“ vor, Schuld an der Konfrontation zu sein. Eine „degenerierte westliche politische Klasse“ treibe die Welt in den dritten Weltkrieg und stachele die Ukraine zum Krieg an.

Damit es nicht zur nuklearen Auseinandersetzung komme, schlägt er in dem Artikel vor, die Konflikte anders zu lösen: Erstens, über einen langen Zeitraum hinweg nach Kompromissen zu suchen und eine „neue respektvolle Weltordnung zu schaffen, die auf einem Interessenausgleich aller Länder basiert“. Zweitens fordert er, die ukrainische Regierung zu beseitigen, die er wiederholt als „Nazi-Regime“ bezeichnet.

Archivbild: Dmitri Medwedew / „Medvedev and Putin 2020-01-15 (cropped) (cropped)“ by kremlin.ru is licensed under CC BY 4.0.

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