„Mir graut davor“: Wagner-Söldnerchef warnt vor möglichem Atomwaffeneinsatz

VonLukas Richter

8. Juni 2023

Jewgeni Prigoschin, Anführer der Wagner-Söldnergruppe, ist besorgt, dass der Kreml taktische Atomwaffen in der russischen Grenzregion einsetzen könnte. Insbesondere die Angriffe pro-ukrainischer Rebellen auf die Belgorod-Region an der Grenze zur Ukraine haben Prigoschin alarmiert. Das meldet die New York Post in Bezug auf ein Interview, das Prigoschin dem pro-russischen Telegramm-Nachrichtenkanal „Donbas Jetzt“ gegeben hat. Er fürchte, dass Russland möglicherweise eine Atombombe auf eigenem Territorium abwerfen könnte, um seine Stärke zu demonstrieren, so der Söldnerchef.

„Mir graut davor, dass sie auf die abscheuliche Idee kommen könnten, eine kleine Atombombe auf ihrem eigenen Territorium abzuwerfen“, wird Prigoschin zitiert. „Genau deshalb ziehen wir uns doch in der Region Belgorod zurück und ermöglichen den ukrainischen Truppen voranzurücken, oder?“, habe Prigoschin sich gefragt.

Allerdings soll er scherzhaft auch Zweifel daran geäußert haben, ob eine solche Waffe überhaupt ordnungsgemäß funktionieren würde, basierend auf seiner Kritik am technischen Zustand der russischen Militärausrüstung.

Wladimir Putin hat in der Vergangenheit widersprüchliche Aussagen zu zum Einsatz von Atomwaffen gemacht. Obwohl er betont hat, dass Russland das Recht hat, alle Waffen zur Verteidigung seines Territoriums einzusetzen, hat er gleichzeitig bestritten, dass sein Regime den Einsatz von Atomwaffen plane. Die USA schätzen, dass Russland über rund 2.000 taktische Atomwaffen verfügt, mehr als jedes andere Land.

Auch andere Experten waren davor, dass Putin einen Einsatz von Atomwaffen in Erwägung ziehen könnte.

Bild: Jewgeni Prigoschin ist der Chef der russischen Privatarmee Wagner Group. Foto: -/AP/dpa

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