Militär-Experte warnt: Das sind die Beweise, dass Putin Atomwaffen einsetzen wird

VonLukas Richter

10. Juni 2023
Archivbild: "Vladimir Putin (2022-02-24)" by Presidential Executive Office of Russia is licensed under CC BY 4.0. / In this image made from video released by the Russian Presidential Press Service, Russian President Vladimir Putin addressees the nation in Moscow, Russia, Thursday, Feb. 24, 2022. Russian troops launched their anticipated attack on Ukraine on Thursday, as Putin cast aside international condemnation and sanctions and warned other countries that any attempt to interfere would lead to "consequences you have never seen." (Russian Presidential Press Service via AP)Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein neues Gesetz unterschrieben, das die Altersgrenze für Reservisten erhöht. Laut der offiziellen Mitteilung der russischen Regierung wird die maximale Altersgrenze für Soldaten, Matrosen und Sergeanten um fünf Jahre auf 55 Jahre angehoben. Offiziere können bis zum Hauptmannsdienstgrad bis zum Alter von 60 Jahren dienen, höhere Offiziere bis zum Alter von 65 Jahren und Generäle sogar bis zum Alter von 70 Jahren reaktiviert werden. Diese Änderung wurde vor allem wegen des Krieges in der Ukraine beschlossen. Archivbild: "Vladimir Putin (2022-02-24)" by Presidential Executive Office of Russia is licensed under CC BY 4.0.

Die Drohnenangriffe in Moskaus wohlhabendsten Vierteln markieren einen bedenklichen Wendepunkt in Putins Kampagne gegen die Ukraine. Es waren die ersten Angriffe auf russische Zivilisten seit Kriegsbeginn und die größte Grenzverletzung seit dem Zweiten Weltkrieg. Laut dem britischen Militär-Experten Kevin Ryan könnte Putin nun atomare Waffen einsetzen, da seine konventionelle Streitmacht Schwierigkeiten habe, mit der Eskalation umzugehen. Laut dem Brigadegeneral im Ruhestand gebe es starke Hinweise darauf, dass Putin den Einsatz taktischer Atomwaffen in Erwägung ziehe.

In seinem Beitrag für die konservative Website UnHerd.com kommt er zu dem Schluss, dass russische Militärkommandanten offenbar nicht mehr effektiv auf eine Eskalation seitens der Ukraine reagieren könnten. Zahlreiche Verluste haben Putins Armee geschwächt.

Übersicht der russischen Materialverluste laut ukrainischem Generalstab (Stand 4.6.2023):

Westliche Experten würden die nukleare Bedrohung durch Russland zwar ernst nehmen, kämen aber zu dem falschen Schluss, ein Einsatz von Atomwaffen sei unwahrscheinlich, kritisiert Ryan.

Präsident Putin habe zudem in seinen Reden und Interviews argumentiert, dass Russland einer existenziellen Bedrohung gegenüberstehe, die den Einsatz von Atomwaffen rechtfertige. Und während die NATO erkläre, dass sie den Einsatz der Atomwaffen ihrer Mitglieder zur Verteidigung der Ukraine nicht erlauben wird, habe Putin bereits taktische Gründe, sie einzusetzen: um das Leben russischer Soldaten zu retten, den Krieg zu verkürzen und die ukrainischen Streitkräfte zu zerstören.

Er habe auch strategische Gründe, so der Experte: um den Abschreckungswert seines Atomwaffenarsenals zu erneuern und zu beweisen, dass er kein Bluffer ist. Man müsse daher davon ausgehen, dass er bereit sei, die Waffen einzusetzen. Höchstwahrscheinlich als Reaktion auf das Unvermögen seiner geschwächten Armee, so der Militär-Experte.

Putin habe in diesem Jahr bereits Maßnahmen ergriffen, um seine Bereitschaft zum Einsatz von Atomwaffen zu demonstrieren. Er setzte Russlands Teilnahme am New-START-Vertrag aus und kündigte an, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren.

Ryan kommt so zu der Einschätzung, es gebe „starke Beweise dafür, dass Putin beschlossen hat, taktische Atomwaffen in seinem Krieg in der Ukraine einzusetzen.“

Der Ex-Brigadegeneral steht mit seiner Einschätzung nicht alleine da. Auch andere internationale Experten sorgen sich, dass Wladimir Putin Nuklearwaffen benutzen könnte.

Archivbild: „Vladimir Putin (2022-02-24)“ by Presidential Executive Office of Russia is licensed under CC BY 4.0.

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