Mehr als 127.900 Kinderwunschbehandlungen

VonC. Peters

25. September 2023

Berlin (KNA)Kinderwunschzentren in Deutschland haben im Jahr 2022 über 127.900 Kinderwunschbehandlungen durchgeführt. Mehr als 67.000 Frauen seien behandelt worden, teilte das Deutsche IVF-Register am Montag in Berlin mit. Die Schwangerschaftsrate für das Jahr 2021 lag bei 31,4 Prozent, was 28.824 Schwangerschaften entspricht. Die Geburtenrate pro Transfer lag bei 22,6 Prozent.

Seit 1982 hat das Register nach eigenen Angaben rund 2,4 Millionen Behandlungen dokumentiert. Fast 390.000 Kinder wurden nach In-Vitro-Fertilisation seit 1997 geboren. Das entspricht der Summe der Einwohner von Städten wie Schwerin, Witten, Erlangen oder Konstanz.

Erfolg hängt von Alter ab

Der Erfolg der Kinderwunschbehandlung hängt nach Darstellung der Experten wesentlich vom Alter der Kinderwunschpatientinnen ab. Haben Frauen in der Altersgruppe von 30 bis 34 Jahren pro Embryotransfer eine Schwangerschaftschance von 39,7 Prozent und eine Geburtenrate von 31,6 Prozent zu erwarten, sinken in der Altersgruppe von 41 bis 44 Jahren die Schwangerschaftsraten pro Embryotransfer auf 16,7 und die Geburtenrate auf 8,2 Prozent.

Wer auf die Reproduktionsmedizin setze, sollte zeitnah starten, um die Chancen auf eigenen Nachwuchs zu erhöhen, riet Andreas Tandler-Schneider, Vorstandsmitglied im Deutsches IVF-Register. „Aufschieben ist im Fall des Kinderwunsches ganz klar von Nachteil.“ Nach dem 45. Lebensjahr hätten bei 514 Transfers lediglich acht Geburten stattgefunden.

Grund häufiger beim Mann

Tandler-Schneider wies zudem darauf hin, dass die Ursache für eine ungewollte Kinderlosigkeit in über der Hälfte der Fälle beim Mann liege. Ursache sei dann häufig eine nicht ausreichende Spermaqualität.

Laut Register hat die Zahl der Mehrlingsgeburten durch In-Vitro-Fertilisation zuletzt weiter abgenommen. Seien lange Zeit mindestens zwei Embryos transferiert worden, gebe es mittlerweile eine deutlich zunehmend Anzahl von Transfers mit nur einem einzigen Embryo. Zwillinge und Drillinge zusammen machen aus diesem Grund mittlerweile nur noch 15,5 Prozent der Geburten aus – eine im europäischen Vergleich allerdings immer noch hohe Zahl. „Einlinge dagegen stellen den größten Anteil mit 84,5 Prozent, was 11.203 Babys bedeutet“, sagt Tandler-Schneider.

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