Medien: Westen verkauft angeblich Militärgüter an Russland

VonLukas Richter

1. August 2023
Symbolbild / by wuestenigel is licensed under CC BY 2.0.Symbolbild / by wuestenigel is licensed under CC BY 2.0.

Laut den Recherchen des unabhängigen russischen Mediums Vertska strömen trotz bestehender internationaler Sanktionen weiterhin westliche Militärgüter im Wert von Milliarden Dollar nach Russland. Das berichtet Kyiv Independent.

Während des ersten Halbjahres 2023 habe Russland zahlreiche Militärprodukte importiert, darunter sanktionierte westliche Mikrochips im Wert von 502 Millionen US-Dollar, die in der Produktion von Raketen und anderen Waffen Verwendung finden. Zudem sei es Russland gelungen, zivile Luftfahrtgeräte im Wert von mindestens 171 Millionen US-Dollar sowie iPhones im Wert von 389 Millionen US-Dollar zu erwerben.

Das investigative Team von Vertska stützte sich dabei auf geschlossene Datenberichte des russischen Zolls und führte Gespräche mit Logistikern, Spediteuren und Unternehmern, die mit illegalen Importplänen vertraut sind, so Kyiv Independent.

Westliche Unternehmen umgehen die Handelsbeschränkungen scheinbar aktiv. Laut den Erkenntnissen von Vertska registrieren sie „neue Unternehmen“ in Drittländern, um als Exporteure zu agieren, was den russischen Behörden ermöglicht, die Sanktionen aus Europa und den USA erfolgreich zu umgehen.

Besonders betroffen sind Dual-Use-Güter wie Mikrochips und Mikroprozessoren, die zu Beginn des Krieges unter den ersten sanktionierten Produkten waren. Die russische Militärindustrie ist auf diese ausländischen Komponenten angewiesen.

Beispielsweise erfordert Russlands X-101-Marschflugkörper einen Intel-Prozessor, Xilinx- und Texas-Instruments-Chips sowie einen Transceiver von Analog Devices Inc. Diese Komponenten werden ungehindert in die Russische Föderation importiert, wobei hunderte Unternehmen Dual-Use-Chips an Russland liefern.

Symbolbild / by wuestenigel is licensed under CC BY 2.0.

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