Mann stirbt nach Schuss aus Polizeiwaffe

VonHenrik Henke

2. November 2024
Der 51-Jährige ist laut Polizei noch vor Ort gestorben. Foto: vifogra / Eberlein/vifogra/dpaDer 51-Jährige ist laut Polizei noch vor Ort gestorben. Foto: vifogra / Eberlein/vifogra/dpa

Nürnberg (dpa) – Bei einem Polizeieinsatz in Nürnberg ist ein Mann durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe tödlich verletzt worden. Der 51-Jährige sei noch vor Ort gestorben, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken.

Grund für den Einsatz soll ein Anruf wegen eines Streits in einer Wohnung im Nordosten der Stadt gewesen sein. Zwei Polizisten hätten sich daraufhin zu der Wohnung begeben, wo sie den Angaben zufolge auf den Mann und eine weitere Person trafen. Nähere Angaben zum Hintergrund des Streits und dem Ablauf des Einsatzes konnte die Sprecherin zunächst nicht machen. Mehrere Streifen- und Rettungswagen waren infolge des Schusswaffengebrauchs zu der Wohnung geeilt.

2024 deutlich mehr tödliche Schüsse der Polizei als in den Vorjahren

Polizeibeamte im Dienst haben 2024 bereits deutlich mehr tödliche Schüsse abgegeben als in den Jahren zuvor. Nach einer Auswertung von Polizeiberichten durch die Deutsche Presse-Agentur starben seit Januar bundesweit 18 Menschen bei einem Schusswaffengebrauch der Polizei.

Laut einer Statistik der Fachzeitschrift «Bürgerrechte & Polizei» gab es letztmalig 1999 eine so hohe Zahl von Menschen, die von der Polizei getötet wurden. Damals starben im gesamten Jahr 19 Menschen. Im Jahr 2023 gab es demzufolge zehn Tote, nach elf Toten im Jahr 2022 und acht Toten im Jahr 2021.

In der Mehrheit der Fälle fielen die tödlichen Schüsse in Situationen, in denen die Beamten auf Männer oder Frauen trafen, die sich in einer psychischen Ausnahmesituation befanden oder wegen psychischer Erkrankungen bereits in Behandlung waren. Mehrere der Menschen, die bei einem Polizeieinsatz erschossen wurden, führten Messer bei sich.

Die genauen Hintergründe des Nürnberger Falls sind bislang noch unklar. Das bayerische Landeskriminalamt soll – wie in solchen Fällen üblich – wegen des Schusswaffengebrauchs hinzugezogen werden.

Quellen: Mit Material der dpa.

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