Lauterbachs Gesundheitsreform: Keine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge

VonMyriam Nollte

10. Januar 2024

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gab in einem Interview mit dem „Morgenecho“ von WDR 5 bekannt, dass die geplante Reform der Arztpraxen keine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge nach sich ziehen werde. Lauterbach betonte, dass die Kosten der Reform überschaubar sind und keine Beitragserhöhungen erfordern. Zuvor angekündigte minimale Beitragserhöhungen dienten der Verbesserung der medizinischen Versorgung und haben ein fast 17 Milliarden Euro Defizit ausgeglichen, was zur Stabilisierung des Systems beitrug.

Neue Freiheiten für Hausärzte

Der Fokus der Reform liegt auf der Verbesserung der Situation für Hausärzte. Durch die Aufhebung der Budgetobergrenzen, analog zu Kinderärzten, soll gewährleistet werden, dass alle Leistungen in den Praxen angemessen vergütet werden. Ziel ist es, Wartezeiten und Engpässe zu reduzieren sowie den bürokratischen Aufwand zu verringern. Lauterbach wies darauf hin, dass bei Fachärzten bereits eine bessere Situation herrscht, aber auch hier Entbürokratisierungsmaßnahmen und Regelungen zum Arzneimittelregress geplant sind.

Kritik und Zukunftspläne

Trotz der positiven Aspekte äußerte der Vorsitzende des Virchowbunds, Dirk Heinrich, Unzufriedenheit mit den Vorschlägen und kündigte weitere Ärzteproteste an. Lauterbach hingegen betonte, dass eine Neiddebatte bezüglich der Einkünfte von Praxisinhabern nicht notwendig sei, da diese mit 200.000 bis 400.000 Euro pro Jahr vor Steuern angemessen seien.

Die Reformen sind Teil des Koalitionsvertrags und keine Reaktion auf kürzliche Streiks, wie Lauterbach klarstellte. Er kündigte an, dass in den nächsten Monaten zehn neue Gesetze vorgelegt werden, die seit langem überfällige Reformen im Gesundheitssystem umsetzen sollen.

Quellen: Mit Material der dpa.

Advertisement