„Kein Gasmangel mehr“: Habeck erklärt das Ende der Energiekrise

VonLukas Richter

20. September 2024
// Robert Habeck / Archivbild (Cropped) / "BDK Karlsruhe Nov 2023 Robert Habeck" by Kasa Fue/ CC BY-SA 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Deutschland hat nach Ansicht von Wirtschaftsminister Robert Habeck die Energiekrise hinter sich gelassen und kann dem Winter 2025 gelassen entgegensehen.

Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte am 19. September während einer Bürgerveranstaltung Neuen Osnabrücker Zeitung: „Es gibt keine Gas-Mangellage mehr.“ Er betonte zudem, dass Deutschland nicht mehr auf russisches Gas angewiesen sei.

Russland hatte seine Gaslieferungen nach Europa im Zuge der Invasion der Ukraine und den darauf folgenden westlichen Sanktionen schrittweise reduziert. Im Jahr 2022 stellte der russische Energiekonzern Gazprom die Lieferungen durch die Nord-Stream-Pipeline vollständig ein. Daraufhin erhöhte Deutschland seine Gasbezüge aus Norwegen. Im Jahr 2023 deckte Norwegen bereits 60 % des deutschen Gasbedarfs – vergleichbar mit dem Anteil, den Russland zuvor lieferte.

Habeck erklärte weiter, dass die deutschen Gasspeicher aktuell vollständig gefüllt seien und alle Energieziele erreicht wurden. Dennoch seien die Gaspreise in Deutschland höher als vor dem Krieg in der Ukraine. Er begründete dies nicht mit einem Mangel, sondern mit der gestiegenen Nachfrage nach Flüssigerdgas (LNG) aus Asien, wo extreme Hitzewellen den Energieverbrauch in die Höhe trieben.

Der Minister zeigte sich optimistisch, dass die Gaspreise in Deutschland sinken werden, sobald zusätzliche LNG-Mengen den Markt erreichen.

Deutschland und die Ukraine verhandeln derzeit mit Aserbaidschan, um Russland als Gaslieferanten zu ersetzen, meldet dazu die Kyiv Independent. Der Transitvertrag, der derzeit noch russisches Gas durch die Ukraine in die EU leitet, laufe im Dezember 2024 aus. Aserbaidschan strebe an, künftig Gas durch die Ukraine in die EU zu liefern, was allerdings einen Transit durch den Süden Russlands erfordere, so das ukrainische Medium.

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