Hilfsorganisationen befürchten „das Schlimmste“ für den Sudan

VonC. Peters

13. September 2023

Khartum/New York (KNA)Eine Allianz von 50 humanitären Organisationen warnt vor einer weiteren Eskalation des Sudan-Konflikts. Das nordostafrikanische Land stehe nicht länger am Abgrund zu Massengräueln – „es hat die Schwelle bereits überschritten“, hieß es in einem am Dienstag (Ortszeit) in New York veröffentlichten Appell. Darin fordern die Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen mehr Unterstützung, mehr Solidarität und größere Aufmerksamkeit für die Not der sudanesischen Bevölkerung.

Unter den Unterzeichnern finden sich unter anderen Human Rights Watch, Amnesty International und das Norwegian Refugee Council. Sie verurteilen „Hassrede“ sowie sexuelle Übergriffe und Gewalt gegen Angehörige bestimmter Volksgruppen im Zuge des Konflikts. Diese ließen „das Schlimmste“ befürchten.

Appell: Resolution gegen die Kriegstreiber

Darüber hinaus kritisieren die Unterzeichner willkürliche Angriffe auf Zivilisten und die Behinderung von Journalisten und humanitären Helfern. An den UN-Sicherheitsrat appellieren sie, vom Reden zur Tat überzugehen und eine Resolution gegen die Kriegstreiber in die Wege zu leiten.

Seit Ausbruch des Konflikts zwischen Sudans Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) im April sind mehr als fünf Millionen Menschen geflohen; der Großteil davon als Binnenflüchtlinge. Etwa 42 Prozent der Bevölkerung sind nach Angaben von Hilfsorganisationen von Hunger betroffen und knapp 500 Kinder bereits an den Folgen von Unterernährung gestorben. Bisher sind alle Vermittlungsversuche zwischen Armee und RSF gescheitert.

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