Herzstillstand – Rettungswagen braucht im Schnitt 7 Minuten

VonC. Peters

27. September 2023

Nürnberg (KNA)Hört bei einem Menschen in Deutschland plötzlich das Herz zu schlagen auf, vergehen vom Alarm bis zum Eintreffen eines Rettungsfahrzeugs im Schnitt fast sieben Minuten. Das geht aus einem am Mittwoch in Nürnberg veröffentlichten Bericht des Reanimationsregisters hervor.

Die Fachverbände der Intensivmediziner und Anästhesisten wiesen in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laien hin. Bei der Quote in Deutschland sei noch „deutlich Luft nach oben“, hieß es. Sie betrage 51,3 Prozent. In den Niederlanden oder in Norwegen liege sie bei fast 80 Prozent. Daher sollten schon Schülerinnen und Schüler in Reanimation ausgebildet werden.

Telefonische Anleitung im Notfall

Eine große Chance liege auch in der telefonischen Anleitung von Ersthelfern durch die Rettungsleitstelle. Eine solche habe es 2022 in fast 31 Prozent der Reanimationen gegeben.

Wen betreffen plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstände? Die Patienten sind im Schnitt etwa 70 Jahre alte Männer, ein Drittel sei jedoch deutlich jünger, hieß es. 65,4 Prozent der Fälle ereigneten sich daheim, weitere 18,9 Prozent an öffentlichen Orten. Damit seien die Betroffenen dem oder der Helfenden häufig bekannt.

Gut zehn Prozent werden lebend entlassen

Auch zum Erfolg der Wiederbelebung enthält der Jahresbericht Angaben: So war 2022 bei 30 Prozent aller Patienten der Spontankreislauf beim Eintreffen im Krankenhaus wiederhergestellt. Lebend entlassen werden konnten allerdings nur 10,7 Prozent.

Das Reanimationsregister 2022 enthält die Daten von gut 19.500 Patienten. Die beteiligten 114 Rettungsdienste repräsentieren demnach rund 40 Prozent der Gesamtbevölkerung. Aus diesen Zahlen wurden Aussagen zur bundesweiten Versorgungslage abgeleitet.

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