Hilpoltstein (KNA)Bunte Blätter sind zu schade für die Tonne – das meint der bayerische Naturschutzverband LBV. „Wer die heruntergefallenen Blätter und Äste auf dem Boden verrotten lässt, bietet hingegen vielen Tieren jetzt im Herbst einen sicheren Platz zum Überwintern“, teilte der LBV am Mittwoch im mittelfränkischen Hilpoltstein mit.
Regenwürmer, Asseln, Springschwänze und Milben wandelten das Laub in nährstoffreichen Humus um und dienten zudem Vögeln und anderen Tieren als Nahrung. „Fehlen sie, gehen Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt im Garten verloren.“ Auch könne man das Laub aufhäufen, darin fänden dann etwa Igel Unterschlupf.
Rechen statt Bläser
Die Naturschützer appellierten an Gärtner, Harke und Rechen zu nutzen, statt technisch hochgerüstete Laubbläser und -sauger zu gebrauchen: „Laubbläser zerstören Lebensräume und Nahrungsgrundlagen für Vögel, Igel, Insekten und zahlreiche Kleintiere.“ Darüber hinaus schadeten sie der menschlichen Gesundheit.
Auch Laubsauger hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur. „Neben den welken Blättern geraten nämlich auch überwinternde Kleintiere in den Sog und in das Häckselwerk des Gerätes.“ Laubentferner mit Verbrennungsmotor stießen überdies gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus. „Sie wirbeln auch jede Menge Staub, Pollen und Schimmelpilze auf, die in die menschliche Lunge gelangen können.“ Zudem sei die von ihnen ausgehende Lärmbelästigung enorm.