Heinz Strunk findet deutsche Comedy „richtig schlimm scheiße“

VonC. Peters

9. Oktober 2023

Berlin (KNA)Heinz Strunk (61), Musiker, Schauspieler, Autor („Fleisch ist mein Gemüse“, „Der goldene Handschuh“) und Humorist, leidet unter der deutschen Comedy-Szene. „Ich finde Comedy in Deutschland gerade richtig schlimm scheiße“, sagte Strunk der „Welt“ (Montag). „Aber als älterer weißer Mann immer nur zu meckern, dass das nichts taugt, bringt es ja auch nicht. Besser ist zu beweisen, dass es was Gutes gibt, wie Loriot oder Gerhard Polt“, fügte Strunk hinzu, dessen neue Serie „Last Exit Schinkenstraße“ aktuell auf Amazon Prime läuft. Darin versuchen zwei erfolglose Tanzkünstler ihren großen Durchbruch als Schlagersänger auf Mallorca.

Auf die Frage, was genau er so schrecklich an der deutschen Comedy finde, antwortete Strunk: „Sie ist einfach nicht witzig.“ Deutsche Comedy sei für ihn „der ganzjährig verlängerte Arm des rheinländischen Karnevals.“ Das deutsche Comedyprogramm im Fernsehen nannte der Humorist bestürzend. „Seit RTL-Samstagnacht nennt sich ja alles Comedy, vorher war das in Deutschland noch gar kein Begriff. Mein Gefühl ist, dass es in Köln zwei Fabriketagen mit ein paar Gag-Schreibern gibt, die sämtliche deutsche Comedians beliefern.“

Strunk selbst setzt auf Klassiker des Genres. „Für mich funktionieren Sachen wie „Dick und Doof“ oder Louis de Funes spitzenmäßig. Das ist auf einer Ebene Kinderhumor, aber gleichzeitig war es revolutionär. So wie es Otto Waalkes in Deutschland in den 70er-Jahren war oder Loriot.“

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