Forderung nach flexiblen Behandlungsmöglichkeiten für Kinder

VonC. Peters

6. Oktober 2023

Weinheim (KNA)Kinder und Jugendliche mit psychischen Belastungen müssen nach Worten der Psychologin Hanna Christiansen flexibler behandelt werden können. „Störungen des Kindes- und Jugendalters sind Schrittmacher für die psychische Gesundheit im Erwachsenenalter“, schreibt sie in einem Gastbeitrag in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ (November-Ausgabe). Wenn in jungen Jahren nicht gehandelt werde, seien „Erkrankungen im späteren Leben vorprogrammiert“.

Schätzungen zufolge sind 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen von psychischen Auffälligkeiten betroffen. Während der Corona-Pandemie haben demnach Angst- und Essstörungen ebenso zugenommen wie Suchterkrankungen. In dieser Lage müsste die psychotherapeutische Versorgung „innovativ und flexibel“ sein, das System sei jedoch starr, kritisiert Christiansen.

„Intensive Intervalltherapie“

So wäre aus ihrer Sicht eine „intensive Intervalltherapie“ sinnvoll, die beispielsweise einen halben Tag umfasse, mehrere Termine pro Woche oder tägliche Sitzungen. Das Ziel müsse sein, „Probleme schnell zu reduzieren“ und die Betroffenen im Anschluss zu stabilisieren. „Das ist bei den aktuellen Abrechnungsstrukturen nicht möglich, aber dringend angeraten.“ Man könne nicht anderthalb Jahre an einem jungen Menschen „herumdoktorn“, wenn dieser rasche Hilfe brauche.

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