Die aktuellen Inspektionen der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) am Saporischschja Kernkraftwerk haben keine Hinweise auf Sprengstoffe ergeben. Jedoch konnten die vor Ort befindlichen Experten bisher noch nicht die Dächer der Reaktoreinheiten drei und vier, Teile der Turbinenhallen sowie das Kühlsystem überprüfen, wie aus einer Pressemitteilung der IAEO vom 5. Juli hervorgeht.
IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi unterstrich die Wichtigkeit einer umfassenden Inspektion aller Anlagenteile des Kernkraftwerks. Angesichts der zunehmenden militärischen Spannungen und Aktivitäten in der Region sei es von entscheidender Bedeutung, die Fakten vor Ort zu überprüfen, betonte Grossi laut Kyiv Independent.
„Ein unabhängiger und objektiver Bericht unserer Experten würde dazu beitragen, die aktuelle Situation an der Anlage zu klären, insbesondere angesichts der unbestätigten Vorwürfe und Gegen-Vorwürfe“, fügte er hinzu.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor kurzem in einer Abendansprache vor einer möglichen „Provokation“ im russisch-besetzten Kernkraftwerk Saporischschja gewarnt. Berichten zufolge sollen russische Streitkräfte Sprengstoff auf dem Dach von zwei Reaktoren platziert haben.
Gleichzeitig behauptete Renat Karchaa, Berater des Leiters des russischen Kernkraftwerkbetreibers Rosenergoatom, dass die Ukraine für die Nacht vom 5. Juli einen Angriff auf das Kernkraftwerk mit präzisionsgesteuerten Waffen und Kamikaze-Drohnen plane.
Seit März 2022 befinden sich russische Streitkräfte in Besitz des Saporischschja Kernkraftwerks, das als größtes Kernkraftwerk Europas gilt. Sie nutzen es als Militärstützpunkt, von dem aus Angriffe auf von der Ukraine kontrollierte Gebiete entlang des Dnepr-Flusses gestartet werden.
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