Experte in Sorge: In diesem Fall wird Putin Atomwaffen einsetzen

VonLukas Richter

29. Mai 2023
Die Militärführung in Moskau betonte, dass die Waffenlieferungen des Westens sie nicht von ihren Kriegszielen in der Ukraine abbringen werden. // Archivbild/ by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0. / croppedDie Militärführung in Moskau betonte, dass die Waffenlieferungen des Westens sie nicht von ihren Kriegszielen in der Ukraine abbringen werden. // Archivbild/ by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0. / cropped

Ob der Krieg gegen die Urkaine im Jahr 2023 enden wird, ist noch nicht klar. Doch laut Rolf Mowatt-Larssen, einem ehemaligen Nuklear-Anti-Terrorismus-Offizier der CIA, besteht die Möglichkeit eines Einsatzes taktischer Nuklearwaffen durch Putin.

Der Experte äußerte die Sorge, dass Putin zu dem Schluss kommen könne, seine Armee werde die von ihm als russisch betrachteten Gebiete nicht mehr halten können. „In diesem Fall denke ich, dass Wladimir Putin taktische Nuklearwaffen einsetzen wird“, sagte er bei einer Veranstaltung der Harvard Kennedy School mit Sitz in Cambridge, USA, im Februar.

Der Ukraine-Konflikt habe für beide Länder verheerende Auswirkungen gehabt, insbesondere für Russland. Strategisch betrachtet habe Russland mehr Schaden erlitten als möglicherweise auf dem Schlachtfeld gewonnen werden kann, selbst wenn sie in gewissem Maße erfolgreich seien, betont der Experte.

Putin habe vor allem zwei Dinge befürchtet: dass die Ukraine sich weiter an die EU annähere und dass die NATO stärker und einheitlicher werde. Beide Szenarien hätten sich bewahrheitet, so Mowatt-Larssen.

Angesichts der möglichen Eskalation und des potenziellen Einsatzes taktischer Nuklearwaffen durch Putin appellierte Mowatt-Larssen an die USA, über eine mögliche Abschreckung von Russland nachzudenken und Reaktionen vorzubereiten, wenn Russland diese Waffen einsetze oder eine andere katastrophale Situation verursache.

Erst vor wenigen Tagen hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko angekündigt, dass russische Atomsprengköpfe auf dem Weg in sein Land seien. Wladimir Putin und er hatten eine Stationierung von Nuklearwaffen in Belarus vereinbart.

Die deutsche Wissenschaftlerin Lydia Wachs sagte dem Tagesspiegel angesichts der geplanten Stationierung, dass diese Aktion jedoch keine direkten Auswirkungen auf die bestehende Bedrohungslage habe. Bereits jetzt verfüge Russland über eine Vielzahl von Waffen- und Trägersystemen, die in der Lage seien, Ziele in ganz Europa zu bedrohen, so Wachs. Dennoch hält die Wissenschafterin die Wahrscheinlichkeit eines russischen Einsatzes von Nuklearwaffen derzeit für äußerst gering.

„Vladimir Putin 17-11-2021 (cropped)“ by The Presidential Press and Information Office is licensed under CC BY 4.0.

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