Es ist eine ernüchternde Analyse: Die ukrainische Gegenoffensive scheint steckenzubleiben, scheitert möglicherweise sogar. Fünf Monate nach Beginn ihrer Gegenoffensive konnte die Ukraine an der Front um lediglich 17 Kilometer vorrücken. Doch auch für Russland läuft es schlecht: Putins Truppen kämpften zehn Monate lang in der Nähe von Bakhmut im Osten, um eine Stadt von sechs mal sechs Kilometern einzunehmen.
In einem Interview mit dem „Economist“ in dieser Woche teilte der Oberbefehlshaber der Ukraine, General Waleri Saluschni, eine umfassende Einschätzung der Kampagne mit. Er verglich das Schlachtfeld mit dem großen Konflikt vor einem Jahrhundert. „Genau wie im Ersten Weltkrieg haben wir ein technologisches Niveau erreicht, das uns in eine Pattsituation versetzt“, sagt er.
Der General kommt zu dem Schluss, dass es einen massiven technologischen Durchbruch bräuchte, um die Blockade zu durchbrechen. Doch damit sei nicht zu rechnen: „Es wird wahrscheinlich keinen tiefgreifenden und schönen Durchbruch geben.“
„Die einfache Tatsache ist, dass wir alles sehen, was der Feind tut, und sie sehen alles, was wir tun. Um diese Blockade zu durchbrechen, brauchen wir etwas Neues, wie das Schießpulver, das die Chinesen erfunden haben und das wir immer noch verwenden, um uns gegenseitig zu töten“, fügte er laut Nachrichtenagentur Ukrinform hinzu.