Freising (KNA)Die Echte Mehlbeere (sorbus aria) ist zum Baum des Jahres 2024 gewählt worden. Das teilte die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft am Freitag in Freising mit. Der maximal 15 bis 20 Meter hoch werdende Baum mag gegenüber anderen Sorten eher ein Zwerg sein, doch waldökologisch sei er ein „wahrer Riese“. So habe die Mehlbeere für den Vogelschutz eine herausragende Bedeutung. Amsel, Sing-, Mistel- Rot und Wacholderdrossel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Star, Aaskrähe, Eichelhäher, Elster Ringeltaube, viele Finken- und Meisen-Arten schätzten deren rötlichen Beeren.
Die Hauptvorkommen der Mehlbeere in Bayern liegen laut Mitteilung in den Alpen mit Vorbergen, wo sie bis in 1.500 Meter Höhe gute Wuchsbedingungen findet. Für den alpinen Bergwald sei sie mit einem Baumartenanteil von gut vier Prozent nach Buche, Bergahorn und Vogelbeere sogar die vierthäufigste Laubbaumart in der Waldverjüngung. Auch im Frankenjura und auf der Fränkischen Platte finde sich die Mehlbeere, in den ostbayerischen Mittelgebirgen fehle sie hingegen fast gänzlich.
Mehlbeere verträgt Trockenheit
Ihren Namen bekam die Mehlbeere, weil ihre gemahlenen Samen in früheren Zeiten gelegentlich dem Mehl beigemischt worden seien, um es zu strecken oder um Backwaren süßer zu machen, heißt es. Für den Zukunftswald könnte sie Experten zufolge eine wichtige Rolle spielen, da der Baum, auch wenn wissenschaftliche Daten und Fakten bisher noch nicht vorlägen, gut mit Trockenheit fertig werde.