Dreiste Werbelügen entlarvt: foodwatch stellt diese Produkte an den Pranger

VonFlorian Stickel

5. Juni 2023
Foto von <a href="https://unsplash.com/@franki?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText">Franki Chamaki</a> auf <a href="https://unsplash.com/de/s/fotos/supermarkt?license=free&utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText">Unsplash</a> Foto von <a href="https://unsplash.com/@franki?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText">Franki Chamaki</a> auf <a href="https://unsplash.com/de/s/fotos/supermarkt?license=free&utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText">Unsplash</a>

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat die Wahl zum Goldenen Windbeutel 2023 gestartet. Die Organisaion hat fünf Produkte nominiert, die ihrer Ansicht nach für die dreisteste Werbelüge des Jahres stehen. Auf der Liste stehen diesmal Lebensmittel, die bei den großen Supermärkten wie LIDL, Rewe, ALDI und EDEKA im Sortiment sind.

Ziel der Abstimmung sei, sich gegen die alltägliche Täuschung zu wehren und gegen Etikettenschwindel zu protestieren, so foodwatch. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen informierte Kaufentscheidungen treffen können, indem sie auf ehrliche Produktbeschreibungen vertrauen können.

Dieses Jahr von foodwatch nominiert:

Fotos: foodwatch

Verboten sind die Tricks der Hersteller meist nicht – trotzdem möchte foodwatch das Bewusstsein für die manchmal dreisten Methoden schärfen. Die Werbelügen der Lebensmittelindustrie seien vielfältig: überzuckerte Frühstücksflocken würden als „Fitmacher“ beworben, unausgewogene Snacks als „kindgerecht“ und Industrie-Standardware als „Premium“.

foodwatch setze sich dafür ein, dass sich diese Praktiken ändern. Deshalb ruft die Organisation seit 2009 jedes Jahr zur Wahl des Goldenen Windbeutels auf, um die dreisteste Werbelüge des Jahres zu küren. Der Hersteller, der am Ende der Online-Abstimmung die meisten Stimmen erhält, wird mit dem „industrieweit gefürchteten Schmähpreis“ Goldenen Windbeutel ausgezeichnet. Abstimmen kann man hier.

Zur Wahl stellt foodwatch diese Produkte mit der folgender Begründung:

  • Philadelphia mit Ziegenkäse & Rosmarin (Mondelez): Die Verpackung und der Name des Produkts suggerieren, dass es hauptsächlich aus Ziegenkäse bestehe. Tatsächlich enthalte es jedoch überwiegend Kuhmilch und nur 3 Prozent Ziegenfrischkäse. Der genaue Anteil sei nur im Kleingedruckten am Verpackungsrand angegeben.
  • Tuc Bake Rolls (Mondelez): Mondelez habe die Bake Rolls von 7Days zu Tuc umbenannt und verkaufe sie nun zu einem deutlich höheren Preis: 1,99 Euro für 150 Gramm statt 1,39 Euro für 250 Gramm, was einer Preiserhöhung von 139 Prozent entspreche.
  • Pom-Bär Ofen Minis (Intersnack Deutschland): Die Pom-Bär Ofen Minis werden vom Hersteller als „50 Prozent weniger Fett als herkömmliche Kartoffelsnacks“ beworben. Allerdings verschweige Intersnack, dass die Chips einen deutlich höheren Zuckergehalt hätten als die Original Pom-Bären. Je nach Sorte bis zu sechsmal so viel.
  • 3 Bears Porridge (3 Bears Foods): 3 Bears bewerbe sein „Porridge“ als „Kerniger Klassiker“ ohne zugesetzten Zucker. Dabei bestehe es einfach nur aus 100 Prozent Haferflocken.
  • Yfood (Yfood Labs GmbH): Die „Classic Drinks“ von Yfood bestehen größtenteils aus fettarmer Milch, Wasser, zugesetzten Vitaminen, Mineralstoffen und Süßstoff. Der hohe Preis von 7,98 Euro pro Liter mache Yfood teuer. Im Vergleich dazu koste ein Liter fettarme Biomilch nur 1,25 Euro.

Beitragsbild: Foto von Franki Chamaki auf Unsplash

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