Kopenhagen (dpa) – Die dänische Königsfamilie wird künftig keine Prädikate für sogenannte Hoflieferanten erneuern. Das teilte das Königshaus in Kopenhagen mit.
Mehr als 100 dänische und fünf ausländische Unternehmen dürfen bisher die Königskrone auf ihren Produkten abbilden – mit Zusätzen wie «Königlicher Hoflieferant» oder «Im Auftrag des königlich dänischen Hofes».
Hoflieferant keine zutreffende Bezeichnung mehr
Die Prädikate wurden bislang immer auf fünf Jahre vergeben. Doch die Vergabe wurde bereits mit der Thronbesteigung König Frederiks X. Anfang des Jahres beendet. Der 56-Jährige folgte seiner Mutter Margrethe II. (84) auf den Thron, die zum Jahreswechsel überraschend ihre Abdankung verkündet hatte. Dem Königshaus zufolge dürfen bestehende Prädikate noch bis zum 31. Dezember 2029 verwendet werden. Dann soll Schluss sein.
Zur Begründung hieß es, es sei nicht mehr zeitgemäß, dass einzelne Unternehmen eine besondere Würdigung über eine Dauer von mehreren Jahren durch das dänische Königshaus reklamierten.
Zudem beliefere eine Reihe der mit dem Prädikat ausgezeichneten Unternehmen nur selten und in eingeschränktem Ausmaß das Königshaus. Andere hingegen, die das Königshaus belieferten, seien keine Träger des Prädikats. Der Ausdruck Hoflieferant sei daher keine zutreffende Bezeichnung mehr.
Carlsberg will Krönchen behalten
«Der König und die Königin sowie die anderen Mitglieder der königlichen Familie werden weiterhin die Interessen der dänischen Wirtschaft auf eine Weise unterstützen, die möglichst viele Unternehmen und Branchen berücksichtigt», so die Mitteilung weiter.
Die Großbrauerei Carlsberg teilte laut der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau mit, sie wolle beantragen, zumindest die Krone weiter auf ihren Produkten abbilden zu dürfen. Carlsberg schmückt sich demnach seit mehr als 100 Jahren mit dem Prädikat Hoflieferant und zeichnet seine Produkte mit einer kleinen Krone aus. Man wolle durch die Abbildung der Krone auch weiterhin die historische Verbindung zwischen dem Königshaus und Carlsberg betonen, teilte ein Sprecher der Brauerei Ritzau zufolge mit.
Quellen: Mit Material der dpa.