Kleinmachnow (dpa) – Die Polizei sucht im Süden von Berlin nach einem entlaufenen Raubtier. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge höchstwahrscheinlich um eine Löwin. «Wir sind mit massiven Kräften vor Ort zum Schutz der Bevölkerung», sagt eine Sprecherin der Polizeidirektion West.
Gesucht wird in der Gegend um Kleinmachnow am südlichen Rand Berlins. Eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark sagt, es sei eine Tierärztin mit vor Ort und zwei Jäger mit Waffen. Wenn man das Tier finde, werde entschieden, ob man mit Betäubung arbeite oder es erschießen müsse. «Das wird je nach Situation entschieden.»
Keine Löwin vermisst
Die Polizei hat bisher keine Informationen, woher das entlaufene Raubtier stammen könnte. Es seien Zoos, Tierparks, Zirkusse und Tierschutzeinrichtungen überprüft worden. Dort werde keine Löwin vermisst. Die Suchaktion begann bereits in der Nacht. Die Polizei geht davon, dass sich das Tier im Bereich Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf aufhält.
Die Bevölkerung wird durch Warnapps und Lautsprecherdurchsagen auf die mögliche Gefahr hingewiesen. Die Menschen seien gebeten worden, von Spaziergängen in Wäldern abzusehen, heißt es von der Polizei.
Die Gemeinde Kleinmachnow hat auf die Suche nach einem entlaufenen Raubtier reagiert, hält aber Einrichtungen offen. Die Kitas seien geöffnet, die Kinder dürften aber nicht raus in den Garten, sagt eine Sprecherin der Gemeinde. Auch das Rathaus bleibe offen. Den Händlern am Markt sei empfohlen worden, keine Stände aufzubauen. «Es sind kaum Leute da», sagte die Sprecherin.
Hubschrauber im Einsatz
Einsatzkräfte suchen mit Hubschraubern in Kleinmachnow und angrenzenden Gemeinden nach dem Tier. Wer das Tier sehe, sollte zur Sicherheit umgehend ins Haus oder Auto gehen und die Polizei informieren.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben von dem Wildtier durch Zeugen erfahren. Diese hätten Videos aufgenommen, wie die Raubkatze ein Wildschwein gejagt und erlegt habe. Kleinmachnow liegt am südlichen Stadtrand von Berlin. Die Stadt hat rund 20.000 Einwohner. Die Stadt wirkte laut einem dpa-Reporter am Morgen völlig normal. Auch Spaziergänger mit Hunden und Radfahrer seien zu sehen gewesen.