Außenministerin Baerbock verspricht Israel volle Unterstützung

VonC. Peters

13. Oktober 2023

Netivot (KNA)Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Israel volle Solidarität und Hilfe zugesagt. „Wir werden Israel mit allem unterstützen, was Israel von uns braucht – und ‚mit allem‘ heißt auch: mit allem“, sagte Baerbock bei einem Besuch in der südisraelischen Stadt Netivot wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Sie traf dort ihren israelischen Amtskollegen Eli Cohen sowie Angehörige von mutmaßlich in den Gazastreifen entführten deutschen Staatsangehörigen. Anschließend waren weitere Treffen in Tel Aviv geplant.

Das Schicksal der Opfer und ihrer Familien lasse Deutschland nicht kalt, sagte Baerbock im Anschluss an das Treffen vor Medien. Als Deutsche sei man dem Existenzrechts Israels sehr verbunden; Israels Sicherheit sei deutsche Staatsräson. Israel habe „das Recht, nein, die Pflicht“, die von der Hamas entführten Geiseln zu befreien und „sich im Rahmen des internationalen Rechts gegen diesen brutalen, barbarischen Terror zu wehren“. Das Vorgehen der Hamas, die allein für den Krieg verantwortlich sei, sei durch nichts zu rechtfertigen, und: ihr „Drehbuch des Terrors darf nicht verfangen“.

Das Schlimmste, was man sich als Mensch vorstellen kann

Baerbock zeigte sich erschüttert über die von der Hamas verübten Gewalttaten, die an einem Feiertag „in friedliche Orte wie diesen hier eingefallen“ seien und „oft nur Blut und Zerstörung“ zurückgelassen hätten. „Wir haben gemeinsam ein Video gesehen, wo niemand hinschauen kann, weil es das Schlimmste ist, was man sich als Mensch vorstellen kann“, sagte sie. Mit diesem Terror richte sich die Hamas gegen alle, auch gegen die Palästinenser. Sie habe eine ganze Region in Aufruhr versetzt, in der es zuletzt vorsichtige Annäherungsschritte gegeben habe.

Baerbock appellierte „nicht nur als deutsche Außenministerin, sondern auch als Mensch und Mutter“ an die Hamas und ihre Verbündeten, die Unschuldigen freizulassen. All jene, die über direkte Gesprächskanäle verfügen, müssten sich für die Freilassung der Entführten aus vielen Ländern einsetzen, darunter auch aus Deutschland. „Die umgehende Freilassung dieser Menschen ist die Erwartung all derjenigen, die auf der Seite der Menschlichkeit stehen“, so die Außenministerin.

Mit Blick auf den Aufruf Israels an die Zivilbevölkerung in Gaza, den nördlichen Gazastreifen zu verlassen, verwies Baerbock auf die Vereinten Nationen, die diese Aufforderung für nicht realistisch erachtete. Die Aufnahmekapazität im südlichen Gazastreifen sei bereits jetzt überlastet; man sei deshalb in engstem Austausch mit verschiedenen Akteuren, darunter Ägypten.

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