Armutsrate in Argentinien steigt auf über 40 Prozent

VonC. Peters

28. September 2023

Buenos Aires (KNA)Gut einen Monat vor den Wahlen in Argentinien ist die Armutsrate auf 40,1 Prozent gestiegen. Damit sind in dem südamerikanischen Land laut einem Bericht von „La Nacion“ (Mittwoch Ortszeit) 18,5 Millionen Menschen von Armut oder extremer Armut betroffen. Im Vergleich zum Jahresende 2022 stieg die Armutsrate damit noch einmal um einen Prozentpunkt. Das Land wird zudem von einer Inflationsrate von rund 120 Prozent erschüttert. Als arm gilt laut Institut „Indec“, wer nicht mehr in der Lage ist, die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens sicherstellen zu können.

Auch einer Umfrage der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien (UCA) zufolge hat sich der Verarmungsprozess verschärft. Im zweiten Quartal des Jahres lag deren Index bei 41,3 Prozent. Bei der Datenerfassung berücksichtigt die UCA nicht nur das reine Einkommen, sondern die allgemeinen sozioökonomischen Rahmenbedingungen wie Zugang zu Gesundheit und Ernährung, Bildung, Wohnung, öffentlichen Dienstleistungen, Arbeit und einen gesunden Lebensraum.

Javier Milei führt knapp in den Umfragen

Am 22. Oktober finden in Argentinien Präsidentschaftswahlen statt. Der linksgerichtete Amtsinhaber Alberto Fernandez verzichtete angesichts fehlender Unterstützung auf eine erneute Kandidatur. Der radikal marktliberale Kandidat Javier Milei, der eine Dollarisierung des Landes anstrebt, führt laut Umfragen knapp vor dem Kandidaten des linken Regierungslagers Sergio Massa sowie der konservativen Kandidatin Patrica Bullrich. Eine eventuelle Stichwahl findet am 19. November statt.

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