Antirassismus-Beratung: Betroffene sollen Betroffenen helfen

VonC. Peters

25. September 2023

Berlin (KNA) Wer Rassismus erfahren hat, kann sich künftig von Beraterinnen und Beratern unterstützen lassen, die selbst solche Erfahrungen gemacht haben. Das ist das Konzept hinter einer neuen „communitybasierten Antirassismusberatung“, die die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), am Montag in Berlin vorgestellt hat.

Die Beratung habe „unmittelbaren Bezug zu den Perspektiven, Erfahrungen und Bedürfnissen der Menschen und der Communities, die Rassismus trifft“, erklärte Alabali-Radovan. Das ermögliche, besonders sensibel auf Ratsuchende einzugehen. „Rassismus ist für viele eine alltägliche Erfahrung: auf der Straße, bei der Wohnungssuche, im Behördenkontakt oder auf dem Fußballplatz.“ Mit dem neuen Beratungsangebot würden strukturelle und inhaltliche Lücken geschlossen, da sich Betroffene nun in ihren Schutzrechten und Rechtsansprüchen durch die Expertise von anderen unterstützen lassen könnten.

Bundesweit 32 Anlaufstellen

In den bundesweit 32 Anlaufstellen arbeiten den Angaben zufolge etwa 50 Mitarbeitende. Beteiligt an dem neuen Angebot sind acht Migranten-Selbstorganisationen. Modellstandorte wurden bereits seit Januar in zehn Bundesländern eingerichtet. Dazu stellte die Beauftragte der Bundesregierung zwölf Millionen Euro zur Verfügung, hieß es.

Zusammen mit Projektträgern der Migrantenselbstorganisation seien hauptberufliche Beraterinnen und Berater qualifiziert und vorhandene Strukturen ausgebaut worden. Die Beratungsangebote sollen auch dazu beitragen, das Dunkelfeld rassistischer Vorfälle weiter zu erhellen.

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