In der Mechnikov-Klinik in Dnipro, einem der bedeutendsten Unfallkrankenhäuser der Ukraine, hat sich die Zahl der schwer verwundeten Soldaten in den letzten Wochen um bis zu 30 Prozent erhöht. Das sagte der ärztliche Leiter der Klinik, Dr. Sergii Ryzhenko, gegenüber ABC News.
Er erklärte, dass täglich zwischen 40 und 100 schwer verletzte Soldaten in das Krankenhaus eingeliefert werden, das nur wenige Stunden von den Kampfhandlungen entfernt liegt.
Obwohl die ukrainische Regierung keine offiziellen Angaben zur Gesamtzahl der getöteten oder verwundeten Soldaten seit Beginn der russischen Invasion vor fast zwei Jahren gemacht hat, weisen Berichte auf eine Zunahme der ukrainischen Verluste hin.
Laut Yuriy Lutsenko, dem ehemaligen Generalstaatsanwalt der Ukraine, der wegen seiner Verwicklung in den Trump-Ukraine-Skandal in Ungnade fiel, werden monatlich etwa 30.000 ukrainische Truppen getötet oder schwer verwundet. Das entspreche einer Gesamtzahl von bis zu 500.000 Opfern im Krieg.
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat bisher keine Stellung zu Lutsenkos Behauptungen genommen, so ABC News.
Westliche und ukrainische Beamte geben an, dass die russischen Verluste im Krieg höher sind, obwohl keine genauen ukrainischen Opferzahlen veröffentlicht wurden. Experten im Westen schätzten im November, dass zwischen 300.000 und 400.000 russische Soldaten verletzt oder getötet wurden, so ABC News. Ukrainischen Angaben zufolge sind fast 370.000 von Putins Truppen gefallen oder verwundet worden.