2.500 Tote in Afghanistan – Hunderte brauchen Hilfe

VonC. Peters

10. Oktober 2023

Berlin (KNA) Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat nach dem Erdbeben in der afghanischen Region Herat in den vergangenen drei Tagen mehr als 540 Patientinnen und Patienten behandelt. Vor allem Frauen und Kinder seien nach dem verheerenden Erdbeben mit rund 2.500 Toten versorgt worden, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit.

Aktuell fehlten vor allem Unterkünfte. Viele Betroffene seien in Zelten untergebracht, die auf dem Krankenhausgelände aufgestellt worden seien. Die Behörden prüften derzeit, wo und wie die entlassenen Patientinnen und Patienten künftig unterkommen könnten, teilte die Hilfsorganisation weiter mit.

Afghanistan anfällig für Folgen des Klimawandels

Die Erdstöße am Samstag hatten eine Stärke von bis zu 6,3. Damit handelt es sich um das schwerste Beben in Afghanistan seit 1998. Die besonders betroffene Provinz Herat liegt nahe der Grenze zum Iran. Herat ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, in der nach Angaben der Weltbank aus dem Jahr 2019 schätzungsweise 1,9 Millionen Menschen leben.

Aufgrund seiner geografischen Lage, der jahrelangen Umweltzerstörung und der politischen Instabilität ist Afghanistan generell sehr anfällig für die Folgen des Klimawandels und wiederkehrende Katastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen, Schneelawinen, Erdrutsche und Dürren.

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