Minenräumpanzer und westliche Artillerie zerstört: Russland meldet schwere Treffer gegen Ukraine

Laut jüngsten Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben die Streitkräfte des Landes weitere Angriffe gegen die Ukraine durchgeführt, die zu signifikanten Verlusten auf ukrainischer Seite geführt haben sollen. Im aktuellen Tagesbericht wird die Anzahl der verwundeten oder getöteten ukrainischen Soldaten mit über 900 angegeben. Zudem sollen zahlreiche Waffensysteme zerstört worden sein, darunter Minen-Räumsysteme und mehrere schwere NATO-Artilleriegeschütze. Diese Angaben sind einseitige Informationen des russischen Militärs und nicht unabhängig überprüfbar. // Collage: News in Five / // Zerstörtes UR-77 / Archivild zur Illustration (cropped) / by armyinform.com.ua licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / by PRESIDENT OF UKRAINE VOLODYMYR ZELENSKYY Official website is licensed under CC BY 4.0. (cropped) https://creativecommons.org/licenses/

Russischen Angaben zufolge verzeichneten die ukrainischen Truppen hohe Opferzahlen. Die zusammengefassten Berichte des russischen Verteidigungsministeriums vom 14. März 2024 beziffern die Gesamtverluste der ukrainischen Truppen am Vortag auf etwa 985 Personen. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. // by President Of Ukraine is marked with Public Domain Mark 1.0.

Das russische Militär berichtet außerdem von umfangreichen Angriffen auf ukrainische Militärstellungen, wobei an 108 Orten Ausrüstung und Truppen getroffen worden sein sollen. // Russischer Mehrfachraketenwerfer / Archivbild zur Illustration / „File:TZM-T of the TOS-1A system.jpg“ by Vitaly V. Kuzmin is licensed under CC BY-SA 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Laut Verteidigungsministerium wurden mehrere Waffensysteme westlicher Partner der Ukraine zerstört. Aufgezählt werden zwei US-amerikanische M777-Haubitzen, eine US-M109 Paladin-Selbstfahrlafette, eine M198-Haubitze, und ein britisches FH-70-Geschütz. Auch ein US-amerikanischer Bradley-Schützenpanzer soll getroffen worden sein. // Bradley IFV bei einem Manöver in Deutschland / Archivbild / „Combined Resolve VI“ by U.S. Army Europe is marked with Public Domain Mark 1.0. (edited) https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/

Die M109 Paladin ist eine selbstfahrende Haubitze des US-Militärs. Sie wurde erstmals in den 1960er Jahren entwickelt und ist seitdem in verschiedenen Varianten im Einsatz. Die Paladin ist nach wie vor das Hauptgeschütz in der Artillerie der US Army und hat sich technisch stark weiterentwickelt. Mit einer Gesamtproduktion von über 5000 Einheiten zählt die M109 zu den am häufigsten hergestellten Panzerhaubitzen weltweit. Die M109 Paladin ist bekannt für ihre hohe Feuerkraft und Mobilität. Im Juni 2022 überließ Norwegen 22 M109-Haubitzen an die Ukraine. Im August 2022 lieferte Lettland sechs Haubitzen, und im April 2023 wurden weitere Einheiten aus Italien bereitgestellt. // M109 Paladin / Archivbild / „Blue Grass Army Depot Howitzer (44154083950)“ by PEO ACWA is licensed under CC BY 2.0. https://creativecommons.org/licenses/by/2.0

Unter den zerstörten Waffen befindet sich laut Bericht erneut ein US-amerikanischer Bradley-Schützenpanzer. Ein Bradley hat einen geschätzten Wert von etwa 3 Millionen Dollar. Der Bradley ist ein Schützenpanzer der US Army, der in den 1970er Jahren entwickelt und ab 1981 an die Streitkräfte ausgeliefert wurde. Er verfügt über eine Besatzung von 3 Personen (Kommandant, Fahrer, Richtschütze) und bietet Platz für 6 Infanteristen. // Bradley IFV / Archivbild / „Ma Bradley Fighting Vehicle Ifv Edited 2020“ by patwilson687 is licensed under CC BY 2.0. https://creativecommons.org/licenses/

Ebenfalls zerstört wurde eine FH70-Haubitze, so das Ministerium. Diese Feldhaubitze hat ein Kaliber von 155 mm, und wurde die in den 1970er Jahren von Deutschland und Großbritannien für die NATO entwickelt. Sie kam in verschiedenen Ländern weltweit zum Einsatz. Die FH70 wurde in den 1980er und 1990er Jahren durch modernere Artilleriegeschütze ersetzt. Die Ukraine verwendet insgesamt 34 FH70-Haubitzen. Davon wurden 10 Haubitzen aus Italien und 24 Haubitzen aus Estland geliefert. // FH70 Haubitze / Archivbild / „File:155mm榴弾砲(FH70) (9361641635).jpg“ by JGSDF is licensed under CC BY 2.0. (cropped) https://creativecommons.org/licenses/by/2.0

Insgesamt wurden laut russischen Angaben am Vortag erneut schwere Waffen und Ausrüstung der Ukraine zerstört, darunter drei D-30-Haubitzen, eine Gvozdika-Selbstfahrlafette, drei UR-77- Minenräumraketensysteme und ein AN/TPQ-36-Gegenbatterie-Radar. Ein Munitionsdepot wurde ebenfalls zerstört. // Gvozdika 2S1 / Archivbild / „UA 2S1 firing 01“ by 59th Yakiv Handziuk Motorized Brigade is licensed under CC BY 4.0. https://tinyurl.com/4enusbkw

Russland meldet drei zerstörte Anti-Minen-Fahrzeuge vom Typ UR-77. Das UR-77 ist ein selbstfahrendes Minenräumraketensystem, das entwickelt wurde, um Minenfelder durch den Einsatz einer Sprengschnur, die über das Feld geschossen und dann zur Explosion gebracht wird, zu räumen. Es basiert auf einem Panzerfahrgestell und ist mit einem Raketenwerfer ausgestattet, der eine mit Sprengstoff gefüllte Schnur über Minenfelder schießt. // UR-77 / Archivbild zur Illustration / „Openwater2016-47“ by Vitaly V. Kuzmin is licensed under CC BY-SA 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Nach dem Abschuss legt sich die Sprengschnur über das Zielgebiet und wird ferngezündet, um Minen zu neutralisieren oder zu zerstören, wodurch eine sichere Passage geschaffen wird. Der Einsatz des UR-77 ermöglicht es, schnell Durchgänge durch vermintes Gebiet zu schaffen, was die Bewegung von Truppen und Fahrzeugen erleichtert. // UR-77 / Archivbild zur Illustration / „File:UR-77.jpg“ by Евгений Кель (Yevgeny Kel). is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Bei Awdijiwka soll ein AN/TPQ-36 getroffen worden sein. Dieses Radar ist ein fortschrittliches, mobiles Radarsystem, das von den US-Streitkräften und anderen Ländern genutzt wird, um feindliche Artilleriepositionen zu lokalisieren. Es erfasst den Flugweg von Artilleriegeschossen, Mörsern und Raketen, um die Position des Abschussortes zu bestimmen und ermöglicht so eine schnelle und präzise Reaktion auf feindlichen Beschuss. // AN-TPQ-36 Radar bei einer Parade in Kiew / Archivbild zur Illustration (cropped) / „Humvee AN-TPQ-36 and Spartan, Kyiv 2018, 21“ by VoidWanderer is licensed under CC BY-SA 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Das AN/TPQ-36 ist speziell für die Erfassung von mittlerer Artillerie über mehrere Kilometer hinweg konzipiert. Es ist Teil der Firefinder-Radarfamilie, zu der auch das AN/TPQ-37 gehört, das für größere Entfernungen und größere Kaliber konzipiert ist. Diese Radarsysteme spielen eine wichtige Rolle in der modernen Kriegsführung, indem sie die Effektivität der eigenen Artillerie erhöhen und gleichzeitig die Bedrohung durch feindlichen Beschuss minimieren. // AN-TPQ-36 mit Humvee / Archivbild zur Illustration (cropped) / by U.S. Army / marked as Public Domain

Russische Streitkräfte haben dem Bericht zufolge außerdem an mehreren Stellen ukrainische Luftangriffe zurückgeschlagen. Demnach konnte die Luftverteidigung im Laufe des Tages 136 ukrainische Drohnen, eine Hammer-Lenkbombe, vier HIMARS-MLRS-Projektile und vier Grad-MLRS-Granaten abschießen. // HIMARS Start / Archivbild / „Ukrainian HIMARS in Zaporizhya oblast, early June 2022 (2)“ by General Staff of the Armed Forces of Ukraine – Генеральний штаб ЗСУ is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Russland hat folgende Gesamtzahlen an vernichteten Waffen gemeldet: Die Zahl der zerstörten Flugzeuge ist im Laufe des Vortages um kein weiteres gestiegen. Damit wurden gemäß russischem Verteidigungsministerium insgesamt 577 Flugzeuge der Ukraine vernichtet.

Für gestern wurden keine ukrainischen Hubschrauber als zerstört gemeldet. Seit Kriegsbeginn sollen damit 269 Helikopter abgeschossen worden sein.

Es wurden 136 weitere Militärdrohnen und Raketen eliminiert, so der russische Bericht. In Summe sind es 15.498 seit Kriegsbeginn.

Die Streitkräfte Russlands vernichteten am Vortag nach eigener Zählung kein Luftabwehrsystem. Insgesamt wurden 485 zerstörte Systeme gemeldet.

Die Gesamtzahl der zerstörten Panzer und anderer gepanzerter Kampffahrzeuge beläuft sich laut russischen Angaben auf 15.481. Das sind 17 mehr, als am Vortag gemeldet wurden.

Insgesamt wurden laut russischer Angaben 1.238 Mehrfach-Raketenwerfer zerstört, am vergangenen Tag kein weiterer.

8.406 Geschütze und Mörser der ukrainischen Feldartillerie werden in Summe als zerstört gemeldet. Das sind 9 Geschütze mehr als am Tag davor.

Die Anzahl der vernichteten Elemente an Spezialausrüstung ist seit gestern um 22 gestiegen, so der Bericht. Insgesamt beläuft sich die Zahl seit Kriegsbeginn auf 19.731. Zu eigenen Verlusten machte das russische Ministerium keine Angaben.

Minenräumpanzer und westliche Artillerie zerstört: Russland meldet schwere Treffer gegen Ukraine

VonLukas Richter

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