Die Berlinale, eines der weltweit führenden Filmfestivals, erlebt einen Wechsel an der Spitze. Kulturstaatsministerin Claudia Roth präsentierte am Dienstag Tricia Tuttle als die zukünftige Leiterin der Filmfestspiele. Tuttle, ehemalige Chefin des London Film Festivals BFI, wird ihre Position im April 2024 antreten.
Entscheidung des Aufsichtsrats und Rücktritt von Chatrian
Die Entscheidung über Tuttle’s Ernennung wurde vom Aufsichtsrat der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB) getroffen, dessen Vorsitzende Claudia Roth ist. Diese Personalie folgt auf die Ankündigung von Roth, dass die Berlinale künftig von einer einzelnen Person geleitet werden soll. Dies bedeutet das Ende der Ära des bisherigen Führungsduos, bestehend aus Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek.
Chatrian, der die künstlerische Leitung innehatte, reagierte auf diese Ankündigung und erklärte seinen Rücktritt nach der Ausgabe von 2024. Bereits zuvor hatte Rissenbeek, verantwortlich für die geschäftsführende Leitung, ihren Rückzug angekündigt. Das Duo hatte seine Ämter im Juni 2019 angetreten und war erstmals in der Geschichte des Festivals als Doppelspitze fungiert.
Kritik und Herausforderungen für Tuttle
Claudia Roth betonte, dass die Berlinale weiterhin in der internationalen Filmwelt eine bedeutende Rolle spielen soll. Ihr Ziel ist es, dass das Festival mit Größen wie Cannes, Venedig und Toronto in einer Liga spielt. Eine Auswahlkommission unter der Leitung von Roth, zu der auch der Regisseur und Oscar-Preisträger Edward Berger, die Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie Anne Leppin, die Schauspielerin Sara Fazilat und der Produzent Roman Paul gehörten, war auf der Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin.
Der geplante Führungswechsel sorgte für Kritik seitens einiger Filmschaffender. Die Berlinale, neben Cannes und Venedig eines der bedeutendsten Filmfestivals, steht vor einer neuen Ära unter der Leitung von Tricia Tuttle. Die nächste Ausgabe des Festivals ist für den Zeitraum vom 15. bis 25. Februar 2024 geplant.
Die Ernennung von Tricia Tuttle markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Berlinale. Als erfahrene und international anerkannte Persönlichkeit wird von ihr erwartet, dass sie die Position des Festivals in der globalen Filmlandschaft stärkt und weiterentwickelt. Die internationale Filmgemeinschaft wird gespannt verfolgen, wie sich die Berlinale unter der neuen Leitung behaupten wird.
Quellen: Mit Material der dpa.