Nobelpreisträgerin: Kein Tier schmückt sich – nur der Mensch

VonC. Peters

4. Oktober 2023

Nürnberg (KNA) Im Tierreich dient das oft bunte Aussehen nach den Worten der Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard als soziale Kommunikation. Beim Menschen werde dies dagegen zum Teil durch Mode und Schmuck ersetzt, sagte die Biologin der „Nürnberger Zeitung“ (Mittwoch). „Tiere schmücken sich nie, nicht einmal Menschenaffen.“ Das sei ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen und habe große kulturelle Bedeutung. „Da gibt es Trachten, Ornate und andere symbolische Kleidungsstücke, um Zugehörigkeit zu einer Gruppe auszudrücken oder sich abzugrenzen.“ Je nachdem wie er wirken wolle, könne der Mensch sein Aussehen verändern, so die Wissenschaftlerin.

Nüsslein-Volhard erhielt 1995 als erste Deutsche den Medizinnobelpreis. Sie entdeckte Gene, die steuern, wie Tiere und Menschen sich entwickeln. Bis zum vergangenen Jahr hat die inzwischen 80-Jährige am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen eine Forschungsgruppe geleitet. Ihre Begeisterung für die Farbenpracht von Fischen brachte Nüsslein-Volhard einst zu ihrer Forschung. Sie sei vor einem Aquarium gestanden und habe gedacht: „Oh mein Gott, sind die schön.“ Da sei ihr der Gedanke gekommen, „ob ich nicht mit denen forschen soll“; und das habe sie dann auch gemacht.

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