Jedes vierte Kind in der EU ist armutsgefährdet

VonC. Peters

27. September 2023

Luxemburg (KNA)Fast jedes vierte Kind in der Europäischen Union ist von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Betroffen sind annähernd 20 Millionen Minderjährige, wie aus Daten zum Jahr 2022 hervorgeht, die das europäische Statistikamt in Luxemburg am Mittwoch veröffentlichte. Demnach stieg der Wert gegenüber 2021 leicht um 0,3 Prozentpunkte auf zuletzt 24,7 Prozent.

Die höchste Quote armutsgefährdeter Kinder wies Rumänien mit 41,5 Prozent auf. Auch Bulgarien und Spanien lagen mit 33,9 beziehungsweise 32,2 Prozent weit über EU-Schnitt. Das niedrigste Risiko für Armut und soziale Ausgrenzung haben Minderjährige in Slowenien (10,3 Prozent), Tschechien (13,4 Prozent) und Dänemark (13,8 Prozent).

Deutschland knapp hinter europäischem Mittel

Deutschland rangiert mit 24,0 Prozent nur knapp unter dem europäischen Mittel. Aufgrund der Bevölkerungsgröße sind hierzulande aber mehr Kinder in der Gefahr, sozial abgehängt zu werden, als in 25 anderen EU-Staaten: In Deutschland sind es fast 3,5 Millionen. Eine größere Gruppe weist nur Frankreich auf – mehr als 3,7 Millionen.

Als armutsgefährdet gilt ein Haushalt dann, wenn das verfügbare Einkommen 60 Prozent oder weniger des Betrages ausmacht, der die Grenze zwischen der besser verdienenden Hälfte der Bevölkerung des jeweiligen Landes und der schlechter verdienenden Hälfte darstellt. Merkmale für soziale Ausgrenzung sind für die Statistiker, wenn sich Haushalte bestimmte Dinge einer vordefinierten Liste nicht leisten können, beispielsweise ausreichende Heizung, Ferienreisen oder ein Auto.

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