Venedig (dpa) – Der US-amerikanische Schauspieler Peter Sarsgaard ist bei den Filmfestspielen Venedig als bester Schauspieler ausgezeichnet worden. Das gab die Jury bekannt.
Der 52-Jährige spielt die männliche Hauptrolle in «Memory», einem Drama von Michel Franco. Er verkörpert einen Mann mit Demenz. «Memory» ist ein Drama über Liebe und Erinnerung. Bei einer Pressekonferenz hatte Sarsgaard in Venedig erklärt, dass der Film ihn wegen einer persönlichen Verbindung besonders berühre: Sein Onkel, dem er sehr nahegestanden sei, habe wie seine Rolle im Film vergleichsweise früh Demenz bekommen.
Spaeny gewinnt Preis als beste Schauspielerin
Die US-amerikanische Schauspielerin Cailee Spaeny hat den den Preis für die beste Schauspielerin gewonnen. In «Priscilla» (Regie: Sofia Coppola) spielt die 25-Jährige die titelgebende Hauptfigur, die zeitweilige Ehefrau von Elvis Presley.
Die Filmbiografie basiert auf den Memoiren von Priscilla Presley (78), «Elvis and Me», und zeichnet ein neues Bild des King of Rock’n’Roll: das eines Mannes, der seine zehn Jahre jüngere Freundin liebt, aber zugleich kontrolliert und hintergeht. Das Drama ist aus der Sicht von Priscilla erzählt, die Elvis mit 14 Jahren in Deutschland kennenlernte und im Alter von 17 zu ihm nach Memphis zog. Spaeny verkörpert eine junge Frau, die von Liebe erfüllt ist, innerlich aber immer verzweifelter wird, bis sie sich schließlich befreit.
Regie-Preis für Garrone
Der italienische Regisseur Matteo Garrone hat den Silbernen Löwen für die beste Regie gewonnen. Der 54-Jährige erhielt die Auszeichnung für sein Drama «Io capitano». Der Film erzählt von zwei jungen Männern aus dem westafrikanischen Senegal, die nach Italien flüchten wollen und auf ihrer Reise grauenvolle Erlebnisse machen.
Mit dem Großen Preis der Jury wurde der japanische Regisseur Ryusuke Hamaguchi geehrt. Der 44-Jährige gewann die Auszeichnung für seinen Film «Evil Does Not Exist» (japanisch: «Aku wa sonzai shinai»), wie die Jury am Samstagabend mitteilte.
Das leise Drama erzählt von den Bewohnern eines kleinen japanischen Dorfs, die im Einklang mit der Natur leben. Eines Tages wird ihre dörfliche Gemeinschaft aus dem Gleichgewicht gebracht. Eine Firma will im Dorf ein glamouröses Camping-Ressort bauen, wogegen sich die Bewohnerinnen und Bewohner auflehnen.
Mit Material der dpa.