Am 17. Juli 2023 hat Russland seine Beteiligung an der Schwarzmeer-Getreideinitiative (BSGI) nicht erneuert. Dadurch wurde die Sicherheitsvereinbarung aufgehoben, die trotz des Krieges für die sichere Passage von Schiffen beim Export von Getreide aus der Ukraine gesorgt hatte. Laut britischem Verteidigungsministerium kam die russische Entscheidung nicht spontan, sondern wurde bereits vor einiger Zeit getroffen.
Russland möchte nun alle Handelsschiffe von ukrainischen Häfen abhalten. Russland habe wahrscheinlich beschlossen, auszusteigen, weil es der Meinung war, dass die Vereinbarung nicht mehr in seinem Interesse lag. Russland tarnt dies mit Desinformationen und behauptet, sein Rückzug sei auf Bedenken zurückzuführen, dass zivile Schiffe durch ukrainische Minen gefährdet seien und die Ukraine den Getreidekorridor militärisch nutze, ohne dafür Beweise vorzulegen.
Am 19. Juli 2023 erklärte das russische Verteidigungsministerium, dass es davon ausgehen werde, dass alle Schiffe, die sich der Ukraine nähern, Waffen an Bord haben. Die russische Schwarzmeerflotte (BSF) wird wahrscheinlich jetzt eine aktivere Rolle dabei spielen, den Handel zu stören, der fortgesetzt wird. Allerdings sind die Blockadeoperationen der BSF durch unbemannte Oberflächenfahrzeuge der Ukraine und Küstenabwehr-Marschflugkörper gefährdet, so die Briten.
Archivbild: „Project 1241 missile boat of the Black Sea Fleet of the Russian Federation“ by Ministry of Defense of Russia is licensed under CC BY 4.0.