Bremen (dpa) – Im Nordatlantik suchen Rettungskräfte intensiv nach einem Tauchboot, das mit fünf Insassen auf dem Weg zum berühmten Wrack der «Titanic» war. Einige Fragen, die Experten beantworten können.
Warum ist das Suchgebiet so groß?
Nach Einschätzung der Ozeanografin Maren Walter von der Forschungseinrichtung Marum der Universität Bremen bestehen in der Region im Nordatlantik vergleichsweise starke Strömungen, beispielsweise ist dort der Nordatlantikstrom. «Es kann sein, dass es starke Strömungen in unterschiedliche Richtungen gibt», sagt Walter. «Je tiefer der Ozean an einer Stelle ist, desto größer muss das Suchgebiet dann auch werden.» Sollte das Tauchboot steuerlos sein, könne es weit abgetrieben werden.
Können Helfer durch Klopfgeräusche das Tauchboot orten?
«Klopfgeräusche sind erstmal ein gutes Zeichen, weil sie auch regelmäßig sind», sagt Ralf Bachmayer, der sich bei Marum mit Marine-Umwelttechnologie beschäftigt. Mithilfe des Schalls der Klopfgeräusche könne man ungefähr sagen, wo das Fahrzeug sei. Bei der Suche kommen sogenannte Sonobojen zum Einsatz. Die Geräte werden von einem Flugzeug abgeworfen und detektieren Unterwassergeräusche. Bachmayer sagt, die Sonobojen könne man an der Oberfläche verteilen und dann verfolgen, wann welche Boje das Geräusch registriere. Dann könne berechnet werden, wo das Geräusch herkomme.
Wie hoch ist der Druck in der Tiefe?
Das «Titanic»-Wrack liegt in rund 3800 Metern Tiefe. Bachmayer sagt, dass in etwa alle zehn Meter der Druck um ein Bar zunehme. In einer Tiefe von 3800 Metern betrage der Druck 380 Bar zusätzlich zum normalen Oberflächendruck. «Das entspricht ungefähr dem Gewicht, welches ein Grizzlybär auf einen Quadratzentimeter ausübt.»